Nach dem Gastbeitrag von Uniport über die 7 Dinge, die du vor Studienabschluss wissen solltest, haben wir uns gefragt, was man denn schon vor Studienbeginn hätte wissen sollen. Alle, die ein oder mehrere abgeschlossene Studien hinter sich haben, werden dieses Gefühl kennen: Wenn ich dieses oder jenes doch schon früher gewusst hätte, dann hätte ich vielleicht ganz anders gehandelt!
Im Endeffekt sind auch all unsere Fehlentscheidungen Grund dafür, dass das eigene Leben so aussieht, wie es ist. Das bedeutet, man sollte nichts bereuen. Dennoch kann der eigene Wissensschatz am Ende von zwei abgeschlossenen Studien auf der Uni vielleicht Erstsemestrigen oder Menschen, die sich gerade für ein Studium entscheiden wollen, weiterhelfen.
Natürlich ist jede Studienrichtung anders und man kann hier nicht komplett pauschalisieren. Dennoch gibt es einige Punkte, die wohl generell auf ein Universitätsstudium zutreffen.
1. Überlege gut, bevor du mehrfach die Studienrichtung wechselst
Such dir eine Studienrichtung aus, die dich wirklich interessiert! Mach auf keinen Fall ein Studium, nur weil es auch deine Freunde machen, es sich deine Eltern von dir erwarten oder es einfach gut klingt. Die Studienzeit wird salopp als „die schönste Zeit des Lebens“ beschrieben und wahrscheinlich stimmt das nachträglich betrachtet so auch. Trotzdem ist es oft mehr Aufwand, als es von außen aussieht. Du musst dich wirklich ins Zeug legen, um die Prüfungen zu schaffen, und stundenlang in Vorlesungen aktiv mitschreiben oder dir gute Mitschriften organisieren, tausende von Büchern durchforsten oder vor der Prüfung bis spät nachts durch lernen: das ist kein Zuckerschlecken!
Wenn dir das Thema keinen Spaß macht oder dich nicht interessiert, wird es dazu führen, dass du die Lust am Lernen verlierst, die Prüfungen wiederholen musst und im Endeffekt sogar einmal oder mehrmals die Studienrichtung wechselst. Zwar ist es schön, wenn du einen Einblick in mehrere Studienrichtungen bekommst, aber so ein Wechsel kostet auch wertvolle Zeit! Das bemerkst du spätestens, wenn alle deine Freunde mit dem Studium fertig sind und du nach dem zweiten Wechsel noch irgendwo im 3. Semester feststeckst!
Eine nützliche Info an dieser Stelle: Wenn du mehr als zwei Mal die Studienrichtung wechselst, verlierst du die Studien- bzw. Familienbeihilfe!
Außerdem solltest du aufpassen, wann du wechselst: Bis zum Ende der Nachfrist des 2. Semesters darfst du zwei Mal wechseln ohne auf die Beihilfen verzichten zu müssen, wechselst du allerdings erst nach dem 3. Semester das Studienfach, hast du erst wieder Anspruch darauf, wenn du in der neuen Studienrichtung genauso lange wie im vorherigen Studium studiert hast.
Am besten du informierst dich im Vorfeld auf Student Point über den Wechsel des Studiums und seine möglichen Folgen!
2. Informiere dich umfassend über eine Studienrichtung, bevor du sie wählst
Daher gilt das Geheimrezept: besser im Vorhinein gut informieren. Es gibt in jeder Studienrichtung viele Info- und Orientierungsveranstaltungen, die du unbedingt besuchen solltest! Das Plus: Dort sitzen meistens Leute, die das Studium gerade machen oder sogar schon abgeschlossen haben und dir ehrliche Antworten geben können! Sei mutig und frag einfach nach: Was kommt wirklich auf mich zu? Ist es nur trockene Theorie? Habt ihr auch einmal eine Praxisveranstaltung? Welche Jobaussichten hab ich anschließend? Wie viel Prozent der Lehrveranstaltungen interessieren mich wirklich?
Natürlich sind die Antworten auf diese Fragen oft subjektiv, trotzdem können sie dir einen guten Einblick in das Studium geben.
Frag verschiedene Leute! Schau dir auf whatchado Videos von Menschen an, die gerade diese Studienrichtung besuchen! Dann erkennst du schnell, ob sich hinter dem Namen des Studiums tatsächlich das verbirgt, was du dir auch erwartest!
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3. Der Kampf um die spannenden Lehrveranstaltungen ist hart und oft ungerecht
Es ist utopisch zu denken, dass wenn man erst einmal studiert, sich alles frei auswählen kann. Selbst wenn du auf einer Uni bist und nicht auf einer FH und dir deinen Stundenplan quasi selbst zusammenstellen kannst, wirst du immer Blockseminare oder gewisse Lehrveranstaltungen besuchen müssen, die vorgeschrieben sind und wo du dir deine Prüfer nicht aussuchen kannst. Vor allem wer zeitgerecht fertig werden will, stößt hier oftmals auf Probleme.
Denn die Lehrveranstaltungen, die dich interessieren, sind aller Wahrscheinlichkeit auch jene, die den Rest der Studierenden interessieren und durch die lustigen Punktevergabe-Systeme sind diese auch gleich voll. Dann ergatterst du mit viel Glück Wartelistenplatz 24.640 und hoffst, dass du doch noch die Veranstaltung besuchen darfst.
Ein Tipp für alle: Geht in die Veranstaltung am ersten Termin. Wer da ist, hat oft Glück, dass jemand anderer fehlt und bekommt dann dessen Platz!
4. Auf der Uni bist du eine (Matrikel-)Nummer
Wenn du es in der Schule gemocht hast, dass deine Lieblingslehrer dich besonders bevorzugt haben, oder es gehasst hast, dass sie dich mit Namen zur Tafel aufrufen können, dann wirst du ab sofort entweder besonders enttäuscht oder besonders glücklich sein. Denn auf der Uni bist du eine Nummer, genauer gesagt eine Matrikelnummer. Diese wird dir zu Beginn des Studiums zugeteilt und bleibt dir den Rest deines Studiums erhalten. Merke sie dir am besten schnell, weil du wirst sie in deiner Studienlaufbahn auf gefühlten 235.927 Formularen eintragen müssen.
Das ganze hat wie alles im Leben natürlich seine Vor- und auch seine Nachteile. In jedem Fall wirst du auf der Uni schnell mitbekommen, was es bedeutet, dass du einer von wahnsinnig vielen Studierenden bist: überfüllte Lehrveranstaltungen, wo die Personen bis auf den Gang hinausstehen, endlose Warteschlangen beim Studienservicecenter und bei Sprechstunden.
Das bedeutet, ab sofort sind Foren und Facebook-Gruppen deine besten Freunde. Geteiltes Leid ist halbes Leid und genauso wie du fühlen sich andere Studierende deiner Studienrichtung auch überfordert. Zum Glück gibt es viele nette Absolventen oder Leute, die die Prüfung bereits hinter sich haben und dort Tipps und Tricks verraten oder auch Leitfäden für das Ende des Studiums zusammen stellen.
5. Die Hälfte deines erlernten Wissens wirst du wohl nie wieder brauchen
Traurig aber wahr: Man lernt wie verrückt für Prüfungen und weiß schon davor, dass man wahrscheinlich die Hälfte seines erlernten Wissens nie wieder brauchen oder anwenden kann. Heutzutage sind die Mehrzahl der Berufe ohnehin von Quereinsteigern besetzt, die schlussendlich etwas ganz anderes im Beruf ausüben, als sie eigentlich gelernt haben. Dennoch schadet das Wissen nicht. Es wird irgendwo abgespeichert und bei Bedarf kann dann wieder darauf zurückgegriffen werden.
Außerdem trainiert das ständige Lernen deinen Kopf und du bist mental und geistig fit! Nütze die Gelegenheit, dass du quasi „im Lernen drinnen bist“ und setz dich nicht nur mit dem Stoff aus dem Studium auseinander, sondern lese auch andere Bücher zu Themen, die dich interessieren oder bilde dich nebenbei weiter. So aufnahmefähig, wie während des Studiums wirst du nie wieder sein! Denn auch Konzentration und Lernen sind Übungssache. Stehst du erst einmal im Berufsleben, fehlt oft die Zeit, dich nebenbei noch weiterzubilden.
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6. Was man im Studium wirklich lernt: Selbstorganisation und Durchhaltevermögen
Eines kann man wohl von jedem Absolventen eines Studiums behaupten und zwar, dass diese Person Durchhaltevermögen und eine gute Selbstorganisation besitzt. Denn einfach gemacht wird es einem nicht!
Wenn man sich erst einmal durch die unzähligen Formulare durchgekämpft hat und seinen Professor im Viertelstunden Takt zu erreichen versucht, weiß man, dass man diesen Abschluss auch wirklich verdient hat. Genau das ist es auch, was einem ein Studium wirklich lehrt: dran zu bleiben und durchzubeißen!
7. Berufserfahrung ist meist wichtiger als ein abgeschlossenes Studium in Mindestzeit
Was die Arbeitgeber heutzutage vor allem neben der Ausbildung interessiert ist die berufliche Erfahrung, Praxis oder besondere Kenntnisse in bestimmten Bereichen.
Niemand wird sich nach deinem Abschluss je wieder deine Noten ansehen und frisch gebackene Uni-Absolventen sind bei Unternehmen ohne berufliche Erfahrung gar nicht so gerne gesehen.
Ein abgeschlossenes Studium alleine wird dir nicht alle Türen in die Berufswelt öffnen. Such dir lieber vor Abschluss schon Praktika und Jobs, die in deine Richtung gehen und die du in deinen Lebenslauf schreiben kannst, anstatt in Mindeststudienzeit zu studieren! Denn im Endeffekt zählt niemand nach, wie lange du gebraucht hast, aber alle interessiert, wo du schon überall Erfahrung gesammelt hast.
Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Was würdest du dir selbst nach dem Studium raten oder hättest du gerne vorher schon gewusst? Hinterlass uns einen Kommentar!
Wenn du durch den Artikel merkst, dass du nicht so sehr der Uni-Typ bist und dir eine Fachhochschule mehr zusagt, dann lies dir doch einmal unseren Blogbeitrag über die 5 Unterschiede zwischen Fachhochschule und Universität durch!
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