5 Fehler, die du als Freelancer unbedingt vermeiden solltest

5 Fehler, die du als Freelancer unbedingt vermeiden solltest

Du willst vom Strand aus arbeiten, dein eigener Chef sein und deine Zeit flexibel einteilen? Dann solltest du dir überlegen, Freelancer zu werden. Denn Selbstständigkeit bringt viele Vorteile mit sich. Allerdings stellt dich eine freie Tätigkeit auch vor zahlreiche Herausforderungen. Besonders Anfänger machen oft Fehler, die langfristige Folgen haben können. Damit dir das nicht passiert, haben wir hier die wesentlichen Fehler aufgelistet.

1. Du verkaufst dich unter Wert

Der größte und fatalste Fehler ist es, dich unter Wert zu verkaufen. Klar ist es zu Beginn schwierig, Kunden zu bekommen. Trotzdem solltest du nicht verzweifeln und vor allem nicht zu schnell den erstbesten Job annehmen. Denn damit stellst du dir langfristig selbst ein Bein.

Das hat mehrere Gründe: Der beste ist der Apple-Effekt. Wir denken, dass etwas mehr wert sein muss, wenn es mehr kostet. Auch, wenn das gar nicht so ist. Ähnlich wie bei der Firma mit dem angebissenen Äpfelchen, deren Preise exorbitant höher sind als die der Konkurrenz. Rationale Gründe rechtfertigen den Preis nicht. Dafür aber der Style und das Image, das sich die Firma aufgebaut hat. Im Umkehrschluss heißt das auch: Was umsonst ist, ist nichts wert. Oder nicht seriös.

Du suchst noch nach deiner Berufung?

Spannende Stories gepaart mit ganz viel Information – das ist der whatchaBLOG und unsere Berufung. Und was ist deine?

Kunden, die schon öfter mit Freelancern zusammengearbeitet haben, wissen das auch. Wenn du deine Leistungen für einen Spottpreis anbietest, fällst du damit aus ihrem Beuteschema. Denn was super billig ist, kann unmöglich qualitativ hochwertig sein. Und nichts wollen deine Kunden mehr, als qualitativ hochwertige Arbeit. Wer das nicht bereit ist zu zahlen, von dem solltest du sowieso die Finger lassen.

Der zweite gute Grund für einen angemessenen Preis ist, dass dieser auch langfristig bestehen bleibt. Jene Unternehmen, die es gewohnt sind, von dir günstige Arbeit zu bekommen, werden dir auch in Zukunft nicht mehr bezahlen. Sie springen ab, wenn du dein Honorar erhöhst. Dementsprechend kannst du mit der Akquise erneut beginnen, wenn du deine Preise erhöhst. Also: Halte dich gleich an die richtigen Kunden. Und verzichte lieber am Anfang auf das schnelle Geld.

Bei zu viel Arbeit verliert man leicht den Überblick

2. Du nimmst zu viele Aufträge an

Das oberste Gebot als Freelancer ist es, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten. Das ist natürlich auch für Angestellte wichtig. Allerdings verlieren diese nicht gleich ihre Kunden, wenn sie einmal einen schlechten Tag haben. Nimm dir also gerade zu Beginn nicht zu viel vor. Versuche stattdessen besonders gut zu arbeiten und deine Kunden zufrieden zu stellen. Denn nur dann kommen sie wieder und im Idealfall wenden sie sich sogar regelmäßig an dich.

Mit der Zeit kommst du so sogar zu einem (relativ) regelmäßigen Einkommen und musst immer weniger Zeit in Akquise stecken. Gerade zu Beginn ist es wichtig, mehr Zeit in Selbstmarketing Maßnahmen zu investieren. Dazu gehört zum Beispiel, dein Portfolio zu aktualisieren oder eine ansprechende Website aufzusetzen, auf die du deinen Kunden verweisen kannst. Frage auch renommierte Kunden, ob sie dir eine kurze Empfehlung schreiben. Diese kannst du dann auf deine Website packen und damit wiederum andere Kunden gewinnen.

Ingo Pertramer ist Fotograf und schaffte seinen Durchbruch mit Fotos von der deutschen Band „Sportfreunde Stiller“. Seit diesem „Köpfler in die Selbstständigkeit“ reist er um die Welt und fotografiert international bekannte Musiker. Er hat es geschafft, weil er sich nicht mit dem Gewöhnlichen zufrieden geben wollte. Dafür wollte er lieber etwas mehr Zeit investieren und die richtig großen Aufträge abstauben.

3. Du kümmerst dich nur um deine Arbeit

Das klingt erstmal nicht nach einem Fehler. Schließlich haben wir oben propagiert, dass gerade die Qualität und die richtige Akquise das Wichtigste sind. Viele Anfänger machen jedoch den Fehler, dass sie gleich mit dem Arbeiten loslegen und sich nicht um das ganze Drumherum kümmern.

Aber denke nur mal daran, dass du auch plötzlich krank werden könntest. Oder vielleicht mal für eine Zeit in Karenz gehst, Urlaub machst, deine Oma pflegen musst oder ähnliches. Wenn du dann keine Versicherung hast, die dein Ausfallen deckt, ist guter Rat teuer.

Nicht zu vergessen sind auch deine Verpflichtungen, Steuern und Abgaben zu zahlen. Dafür kannst du natürlich auch einen Steuerberater einstellen. Eine Rechtsberatung zu Beginn deiner Selbstständigkeit könnte ebenfalls sinnvoll sein. In vielen Fällen brauchst du auch einen Gewerbeschein, eine Konzession oder ähnliches, um deinen Job überhaupt selbstständig ausüben zu dürfen. Informiere dich also rechtzeitig, damit du in keine Falle tappst oder vom Staat mit saftigen Nachzahlungen konfrontiert wirst.

4. Du machst kein Backup von deinen Daten

Stell dir vor, du bist gerade erst fertig mit einem aufwendigen Projekt, lehnst dich zufrieden in deinen gemütlichen Sessel zurück und dann… geht dein Computer plötzlich ein. Ein Alptraum, oder? Besonders dann, wenn du selbstständig bist. Du wirst schließlich nicht wie ein Angestellter nach Arbeitsstunden bezahlt, sondern bekommst dein Honorar erst, wenn du das Ergebnis ablieferst.

Daten nicht rechtzeitig oder nicht doppelt zu speichern, ist ein recht banaler Fehler. Dennoch wird er häufig gemacht. Einfach, weil wir Menschen sind. Wir konzentrieren uns gerne auf das nächste Projekt, wenn wir mit einem alten fertig sind. Und dann vergessen wir eben, von den alten Daten noch schnell ein Backup zu machen.

Böses Erwachen ohne Datensicherung

Wenn wichtige Daten verloren gehen, kann das aber nicht nur einen enormen Mehraufwand an Arbeit bedeuten. Darüber hinaus verlierst du Nachweise darüber, dass bestimmte Arbeiten oder Produkte von dir sind. Problematisch ist das bei Projekten, die sich eventuell andere unter den Nagel reißen können. Wenn deine Daten weg sind, kannst du dementsprechend auch schwer nachweisen, dass du der Urheber der Arbeiten bist. Auch E-Mails sollten regelmäßig gespeichert werden, vor allem wenn es um Preis, Umfang und Deadline eines Auftrags geht.

5. Du weißt zu wenig über einen Auftrag

Auch, wenn du dich noch so sehr über einen coolen Auftrag freust, solltest du gegenüber Kunden genau festlegen, was im Arbeitsumfang enthalten ist. Gerade Anfänger neigen dazu, Anforderungen nicht zu hinterfragen.

Lege gemeinsam mit dem Kunden genau fest, bis wann was in welchem Umfang für wie viel Geld fertig gestellt werden soll. Halte das am besten schriftlich oder per Mail fest. Bei Dingen, die bei einem Treffen oder einem Telefonat ausgemacht wurden, gehen oft die Details verloren. Solche Abmachungen kannst du auch protokollieren und später per Mail absegnen lassen.

Das letzte, was du willst, ist, gegen Ende des Projekts fehlende Dinge ergänzen müssen. Oder deinen Auftraggeber verärgern, weil er bestimmte Dinge für selbstverständlich befunden hat, die gar nicht in deinem Leistungsumfang enthalten sind.

Für den richtigen Start einer Zusammenarbeit gibts übrigens zahlreiche Methoden, die ursprünglich aus dem Projektmanagement kommen. Projektmanagement wird zwar hauptsächlich für größere Aufträge zum Beispiel an Agenturen oder innerhalb von Unternehmen angewandt. Als Freelancer kannst du dir die Methoden jedoch durchaus zunutze machen und das Beste für dich rausholen.

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