Ein Pop-Up Kaffeehaus? Was ist denn das bitte und dann heißt es auch noch Vollpension? In einem temporären Kaffeehaus sollen SeniorInnen Mehlspeisen backen und die BesucherInnen mit ihren Lebensgeschichten bewirten. Mit dieser Information ausgestattet ging’s ab zum Videodreh unserer ersten whatchado SeniorInnenvideos und das im Hosenlabor der Gebrüder Stitch.
Mehr als 500 Videostories vom Busfahrer, über Schauspieler, Elektrotechniker, Profikicker bis hin zum CEO oder Lehrling – unser Produktionsteam hat seit Jahresbeginn bereits einiges an Erfahrung gesammelt, doch SeniorInnenvideos wie würde das wohl werden?
Im Vorfeld erwartete ich spannende aber auch ausufernde Erzählungen von Leuten, die bereit sind ihren Erfahrungsschatz mit anderen Menschen zu teilen. Auf der anderen Seite dachte ich auf eher zurückhaltende InterviewpartnerInnen zu treffen, die vielleicht Bedenken wegen eines Videointerviews äußern würden, das dann noch im Internet zu sehen sei. Ältere Menschen stünden dem Medium Internet generell skeptischer gegenüber, oder? Weit gefehlt! Ein weitverbreitetes Vorurteil, wie sich ein wenig später herausstellte!
Mit Kamera und leicht adaptierten whatchado-PensionistInnen Fragen, bei denen nicht mehr der aktuelle Job im Mittelpunkt stehen sollte, sondern die Erfahrungen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt hatten, gings direkt ins Pop Up Cafe Vollpension.
Wenn man das zur Vollpension umgebaute Hosenlabor betritt, fühlt man sich in eine musikalische und kulinarische Zeitreise in die Anfänge des vergangenen Jahrhunderts zurückversetzt. Untermalt wird die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre des Pop-Up Café’s von Wellensittichgezwitscher und Backstubengerüchen.
Mittendrin suchten wir uns ein Plätzchen für den Dreh und befragten Sibylle, Sitta, Inge und Jutta zu ihrem Leben. Um die Wartezeit während eines Drehs zu verkürzen, schälten unsere InterviewpartnerInnen eifrig Äpfel oder mahlten Kaffee bis sie an der Reihe waren. Von den Stitch Brothers gab’s dann noch eine Zusatzfrage, in der es um eine Einschätzung der heutigen Jugend im Vergleich zur Jugend der Interviewgäste ging.
Sehr angetan waren Xeni und ich von der Offenheit, die die drei Damen an den Tag legten und wie detailliert sie teils herzige Episoden aus ihrem eigenen Leben zum Besten gaben. Die Kamera schienen sie gekonnt zu ignorieren, kein Funke an Aufregung war zu spüren, wodurch unsere stets angestrebte Kaffeehausatmsophäre auch während des Interviews aufrecht erhalten blieb. Das Ergebnis könnt ihr hier bestaunen!
Die Zeit verging wie im Flug und auch ein Kuchen stand nach getaner Arbeit zur Kostprobe bereit.
Beeindruckend wie viel Energie unsere InterviewpartnerInnen an den Tag gelegt hatten und mit welchem Enthusiasmus erzählt wurde, doch überzeugt euch selbst!