Armin Wolf, Journalist und Moderator beim ORF wollte als Kind Bankbeamter werden. Warum? Weil er “gut in Mathematik war”. Noch während seiner Schulzeit änderte sich sein Berufswunsch, diesmal wollte er Lehrer, genauer gesagt Lehrer an der Handelsakademie werden. Später auf der Uni fand er schließlich den Job eines Professors für Politikwissenschaft reizender. Doch um sich das Studium leisten zu können, begann er beim Fernsehen zu arbeiten. Weil das im Endeffekt mehr Geld brachte “begann ich immer mehr zu arbeiten und immer weniger zu studieren.” Heute moderiert er drei mal wöchentlich die ZiB2 und ist zusätzlich stellvertretender Chefredakteur des ORF, ein richtiger Traumjob für viele junge Menschen?!
Armin Wolf ist der lebende Beweis, dass Traumjobs oftmals nur temporär sind und sich Wünsche und somit auch die ehemaligen Kindheitsträume stetig ändern können.
Im Kinderbarometer der LBS-Initiative Junge Familie und des ProKids-Instituts für Kindheits-, Jugend- und Bildungsforschung aus unserem Nachbarland Deutschland, nennen 9- bis 14-jährige Jungs Polizist, Fußballspieler, Pilot oder Berufe aus dem handwerklichen sowie wirtschafltichen Bereich als ihren Traumberuf. 9- bis 14-jährige Mädchen sehen hingegen ihren Berufswunsch eher im Sozial- oder Bildungsbereich. Berufe wie Ärztin, Lehrerin oder Künstlerin stehen dabei ganz oben auf der Liste.
In der Altersklasse zwischen 9- und 14-Jahren ist demnach eine klare Tendenz zu erkennen: Mädchen begeistern sich nach wie vor für soziale Berufe, während Jungs eher handwerkliche Berufe und den Sportbereich bevorzugen.
Laut der Studie des LBS-Kinderbarometer sinkt mit den Jahren die Zuversicht der Jugendlichen den Traumberuf aus den eigenen Kindheitstagen später einmal auch tatsächlich ausüben zu können. Die Gründe dafür liegen laut Umfrage zum Großteil an einer begrenzten Anzahl an Ausbildungsstellen und Studienplätzen oder aber an den persönlichen finanziellen Ressourcen.
whatchado wollte dieser Sache auf den Grund gehen. Frei nach dem Motto “Was bist und was wolltest du als Kind immer werden?” hat whatchado selbst eine kleine Umfrage gestartet. Unsere Sommerpraktikantin Anastasia Lopez machte sich im Großraum Wien mit Kamera und Mikro auf den Weg 50 Personen unterschiedlichen Alters und Berufes, die Frage zu stellen: “Was machst du und was wolltest du als Kind immer werden?” Das gesammelte Videomaterial gibt die klare Tendenz zu erkennen, dass nur 10% der Befragten tatsächlich den Traumjob aus Kindheitstagen ausüben. Die restlichen 90% üben einen komplett anderen Beruf aus, wobei knapp 45% dieser Gruppe zu Protokoll gibt, mit ihrem derzeitigen Job so zufrieden zu sein, dass dieser Ihrem temporären Traumberuf schon gleichkäme.
Klar ist jedenfalls: den Berufswunsch aus Kindheitstagen üben die wenigsten Menschen aus, der Traumjob früherer Tage bleibt jedoch zumindest in Erinnerung. Fest steht, Berufswünsche ändern sich im Laufe der Jahre und die Gründe dafür können vielfältig sein wie auch Armin Wolf schon eindrucksvoll auf whatchado berichtet. Die unterschiedlichen Phasen im Leben erfordern Veränderungen.
Um mit den Worten von Armin Wolf abzuschließen “Wenn du Raumfahrer werden willst, dann werde Raumfahrer, aber warte nicht, dass die Raumkapsel vorbeifliegt, sondern mach alles damit du auch Raumfahrer wirst!”