HR BarCamp: Das war das 2. HR BarCamp in Wien

HR BarCamp: Das war das 2. HR BarCamp in Wien

Ein HR Barcamp ist anders und das hat es gleich beim Warm-up bewiesen. Ruhig einem Vortrag zuhören? Nicht, wenn es nach Christoph und Jannis geht! Von Anfang an wurden die Teilnehmer aufgefordert, aktiv mitzumachen. Beim gemeinsamen Aufwachen hieß es auch: Vorsicht! Denn die Brille des Nachbarn konnte schnell runterfallen, während alle gemeinsam die Arme nach oben gerissen haben, um den isländischen Fußball-Schlachtruf nachzumachen.

Natürlich braucht es für ein erfolgreiches Barcamp, neben viel Organisation, Leidenschaft und lockerer Atmosphäre, auch Sponsoren. Deswegen nochmal ein großes Dankeschön an T-Mobile, Firstbird, Toocan und eRecruiter, ohne die das 2. HR BarCamp in Wien so nicht stattgefunden hätte.

HR Barcamp: Nur Spaß?

Definitiv nein! Natürlich ist die Stimmung viel lockerer als auf einer normalen Konferenz. Aber genau das macht den Wissensaustausch und das Networking auch so einfach.

Es wurde über die nervigsten Buzzwords wie Disruptive HR, Arbeiten 4.0 oder agiles HR geflucht. Außerdem haben wir erfahren, dass die Personaler zum Lachen in den Keller gehen. Der Bewerbungsprozess wird auch im Jahr 2020 durch zwischenmenschliche Kontakte geprägt sein. Vielleicht werden Bewerbungen dann nur noch über WhatsApp gesendet und der Lebenslauf verschwindet.Das Jobinterview bleibt aber persönlich. Auch die Möglichkeit, dass Roboter die Stellenausschreibungen übernehmen, wurde diskutiert. Ebenso standen Burnout und Mitarbeitermotivation auf der Agenda. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Sessions waren bunt gemischt und es konnte über jede noch so verrückte These diskutiert werden.

Was genau bei einer Session alles passieren kann und wie unterschiedlich die Themen sind, siehst du an diesen fünf Beispielen:

Laura: Karrieremessen 2.0

Career Calling, Chancenreich, BeSt-Messe  – Karrieremessen gibt es viele und nicht immer freuen sich Personaler, wenn es wieder Zeit ist, einen Stand aufzubauen. Trotzdem bieten Karrieremessen eine tolle Möglichkeit, um das Recruiting anzukurbeln und die passenden Mitarbeiter zu finden. Ströck hat beispielsweise auf der “Chancenreich” gleich 200 Bewerbungsgespräche vor Ort geführt. In der Zukunft könnten neben den klassischen Karrieremessen auch immer mehr online Messen boomen.

Hier die Messe-Trends:

  1. Messen dienen nicht mehr nur dazu, Werbemittel zu verteilen. Goodies sind zwar schön, helfen aber nicht unbedingt beim Recruiting.
  2. Karrieremessen wird es auch in Zukunft geben.
  3. Es ist denkbar, dass mit potenziellen Messebesuchern schon vorher Kontakt aufgenommen wird.
  4. Die Vorarbeit von Unternehmen muss zunehmen und die Personaler müssen schon vor einer Messe wissen, was sie sich von Bewerbern erwarten.

Martin: KPIs im Employer Branding

Auch wir haben in diesem Jahr eine Session gehalten und uns auf das Thema Employer Branding gestürzt. Welche KPIs lassen sich nutzen, um die Effizienz von Employer Branding auf den Unternehmenserfolg zu messen? Im Marketing gibt es bereits Ansätze, die auch mit einem Wandel der Aufgaben und Erwartungen an das Marketing einhergehen. Doch im HR-Bereich scheint diese Umorientierung größtenteils noch nicht angekommen zu sein, wenn auch erste Unternehmen die Ausnahme darstellen, wie wir während der Session erfahren konnten. Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, möglichst genau und teils über sehr lange Zeiträume viele on- und offline Touchpoints messen zu können. Woher kam ein Mitarbeiter genau? Zu bestimmen, anhand welcher Zahlen und Fakten sich der Erfolg des Employer Brandings in Bezug auf das Recruiting messen lässt, ist aber definitiv eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Na dann: Challenge accepted!

Jannis: Was ist gutes und kreatives Personalmarketing?

Personalmarketing wird immer wichtiger für Unternehmen, um die passenden Mitarbeiter zu finden. Es kann verschiedene Ausprägungen annehmen. Entweder durch Mitarbeiter Videos, wie whatchado sie macht, durch Fernsehwerbung oder Karrieremessen. In dieser Session wurden wir zunächst in Gruppen aufgeteilt, um zu diskutieren, wie und wo das Personalmanagement im eigenen Unternehmen angesetzt ist und was überraschen oder überzeugen soll. Anschließend wurden die Ergebnisse zusammengetragen. Überzeugen muss zum Beispiel die Marke, bezogen auf die Produkte, den Arbeitgeber und -nehmer, überraschend müssen die Emotionen oder die Authentizität sein. Anschließend wurden Beispiele aus der Praxis gezeigt. Eine Gesangseinlage der Bosch-Mitarbeiter oder das sehr positive Employer Branding Video von Intel.

Manuela & Sabine: Outplacement mit Herz

In diesem Jahr wurden nicht nur die Dauerbrenner Recruiting und Active Sourcing vorgeschlagen, sondern auch das Thema Outplacement. Wenn sich Unternehmen von Mitarbeitern trennen, ist das nicht nur für den Arbeitnehmer schwierig, sondern auch für das Unternehmen. Eine gute Trennungskultur aufzubauen, ist keine leichte Aufgabe und mit anderen Personalern darüber zu sprechen, wie Kündigungen im jeweiligen Unternehmen gehandelt werden, war lange Zeit eher ein Tabu. Perfekt also für ein Barcamp! Wie kann man den Mitarbeiter unterstützen, einen neuen Job zu finden oder die ungewisse Zeit zu überstehen? Eine Möglichkeit bietet ein eigenes Jobcenter, das die ehemaligen Mitarbeiter beim Bewerbungsprozess unterstützt. In diesem können der Lebenslauf und das Motivationsschreiben in Zusammenarbeit optimiert werden und professionelle Fotos gemacht werden. Außerdem ist es wichtig, genau zu erklären, warum es zur Trennung kam. Dabei ist es egal, welche Seite sich für diesen Schritt entschieden hat.

Daniel & Barbara: Active Sourcing bei Schülern

Active Sourcing, also interaktive Personalsuche, ist aus dem HR-Bereich nicht mehr wegzudenken. Während diese Maßnahme vor allem bei Studenten oder via XING und LinkedIn durchgeführt wird, liegt ein neuer Fokus auf der Zielgruppe der Schüler. Diese sind aber eher selten auf den Karrierekanälen zu erreichen, sondern sind auf Snapchat, Instagram und Co. unterwegs. Die Herausforderung besteht also für Personaler darin, die Schüler auf ihren Plattformen in der richtigen Sprache anzusprechen. Themen wie Daten- und Jugendschutz spielen dabei eine große Rolle. Neben der individuellen Ansprache sollte auch versucht werden, eine Community aufzubauen, die zusammen- und miteinander heranwächst. Kooperationen mit Facebook oder BlickStar können für solche Zwecke sehr sinnvoll sein.

Noch mehr spannende Stories?

Mehr als 5000 Videos, 100 Berufsbilder und 200 Unternehmen sind bereits dabei. Und wo bist du?

Außer uns waren auch andere Blogger vor Ort, die über ihre Top 5 Momente berichteten, welche Farbe das Event für sie hatte oder welches Thema sie besonders interessiert hat.

180 Teilnehmer, 28 Sessions und 368 Mozartkugeln

In diesem Jahr haben wir etwas Neues am Wiener Barcamp ausprobiert. Da es kein „Österreich sucht den Superstar“ gibt, haben wir “Wien sucht die Supersessions” (oder so ähnlich) veranstaltet und einen Recall durchgeführt. Per Abstimmung konnten die Barcamp-Teilnehmer ihre 3 Lieblingssessions wählen, um sie zu wiederholen. Gewonnen haben 3 Sessions, über die ihr gerade schon gelesen habt. Das kreative Personalmarketing, die KPI’s im Employer Branding und das Outplacement mit Herz.

Hast du gerade nicht aufmerksam gelesen? Dann ab in den Recall!

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Deswegen gibt es hier die wichtigsten Fakten zum Barcamp:

  • An den beiden Tagen wurden 368 Mozartkugeln gegessen.
  • Das whatchado-BarCamp-Team ist im Schnitt um 5:23 Uhr aufgestanden.
  • Die Straßenbahnfahrt am Donnerstag hat 54 Minuten gedauert und es wurde 192 Mal in der Straßenbahn geklopft.
  • Wir haben 1.797 Mal in die Welt hinausgezwitschert, was wir Dank walls.io jederzeit über eine Leinwand verfolgen konnten. Wäre ein gewisser Herr Düringer nicht auf die Idee gekommen, eine Partei zu gründen, wären wir mit #hrbc16 am Donnerstag auf Platz 1 des Twitter-Rankings in Österreich gelandet.
  • Insgesamt gab es 37 Session-Vorschläge, von denen 28 abgehalten wurden. Die meist gevotete Session hatte 47 orangene Klebepunkte und ging der Frage nach, was gutes und kreatives Personalmarketing eigentlich ist.
  • Durch das Barcamp gab es 4 Neuanmeldungen auf Twitter.

Wer auch einmal 200 HRler beim isländischen Fußball-Schlachtruf sehen will, sollte sich unbedingt ein Ticket für das 3. Barcamp organisieren! Wann es so weit ist, erfahrt ihr sicherlich in einer der nächsten whatchaNEWS-Ausgaben.

Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Du hast noch nicht genug vom Barcamp? Unser Review vom ersten HR Barcamp in Wien wartet schon auf dich!