Viele Menschen haben Angst davor Fehler zu machen und das sowohl privat als auch beruflich. Da Fehler jedoch menschlich sind und sie nie vollständig vermieden werden können, solltest du dich frühzeitig damit beschäftigen, wie du aus ihnen lernen kannst.
Was tun, wenn ein Fehler passiert?
Wichtig ist, dass du in jedem Fall positiv bleibst, selbst wenn dir ein wirklich ärgerlicher Fehler unterlaufen ist. Denn es wird dich nicht weiterbringen, dich endlos darüber zu ärgern. Überlege dir stattdessen lieber wie du das Beste daraus machen und was du daraus lernen kannst.
In jedem Falls solltest du den Fehler so schnell wie möglich kommunizieren, da so weitere Fehler vermieden werden können. Schiebe diesen niemals einem anderen in die Schuhe oder versuche ihn zu vertuschen. Dies zeugt nicht nur von einem unprofessionellen Verhalten, sondern auch von einer wahren Charakterschwäche.
Dennoch ist es in manchen Unternehmen schwieriger als in anderen, einen Fehler einzugestehen. Das ist auch maßgeblich von der im Unternehmen gelebten Fehler- und Kommunikationskultur abhängig. Steht dabei die Vermeidung weiterer Fehler im Vordergrund oder geht es einzig und allein darum einen Schuldigen zu finden?
Wenn Fehler in deiner Firma mit Unverständnis bestraft und regelrecht verurteilt werden, wirst du wohl eher bemüht sein, diese nicht ans Tageslicht kommen zu lassen. Das ist aber nicht nur für dich selbst schlecht, sondern schadet auch der gesamten Firma.
Die im Unternehmen gelebte Fehlerkultur
Ist deine Führungskraft stets bemüht gemeinsam mit dir die Fehlerquelle zu beseitigen, die Ursache zu analysieren und neue Lösungsansätze zu finden, stehen die Chancen gut, dass du dich auch traust offen dazu zu stehen, wenn dir einmal ein Missgeschick passiert.
Dennoch sollte man nicht alles auf die interne Fehlerkultur der Firma oder das schlechte Vorbild der eigenen Führungskraft schieben. Denn an einem Fehler ist man schlussendlich auch immer selbst Schuld und sollte diesen auch nicht herunterspielen.
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Fehler sind nicht immer etwas Negatives
Wichtig ist hier vor allem ein generelles Umdenken, dass Fehler nicht immer etwas Negatives sein müssen. Denn auch Unternehmen können von einer aktiven Fehlerkultur profitieren. Ein konstruktiver Umgang damit kann Kosten sparen, Mitarbeiter motivieren und zukünftige Fehler vermeiden. Fakt ist: Aus Fehlern kann man viel für die Zukunft lernen und daher sollten diese unbedingt in das eigene Qualitätsmanagement einbezogen werden.
Einige werden jetzt einwenden, dass Fehler in manchen Branchen auch Leben kosten können. Das ist beispielsweise in Krankenhäusern oder im Flugverkehr der Fall. In jenen Bereichen wird aus diesem Grund seit Jahren ein gründliches Riskiomanagement betrieben, damit sich Fehler keinesfalls wiederholen und im besten Fall gar nicht erst entstehen. Was nicht funktioniert wird sofort gemeldet. So kann das Qualitätsmanagement oder fehlerhafte System sogleich verbessert werden. Warum dies funktioniert? Dabei steht nicht der Schuldige im Fokus, sondern die Vermeidung des Fehlers.
Das „Warum“ statt dem „Wer“
Gabriele Cerwinka hat zusammen mit Gabriele Schranz das Buch „Fehler erlaubt. Aus Fehlern lernen, statt Schuldige zu suchen“ geschrieben und darin den Vorschlag eines „anonymen Fehlermeldesystems“ gebracht. Dabei vergleicht sie die Fehlerkultur von Unternehmen mit jenen der Luftfahrt- und Medizinbranche. Dort finden sogenannte „Fehlersysteme“ bereits seit längerer Zeit Anwendung.
Der große Unterschied zu anderen Branchen: Es geht dabei nicht darum den Schuldigen zu finden, was die freiwillige Meldungen des Fehlers erheblich behindern würde, sondern im zentrum steht die anonyme Meldung des Fehlers, damit dieser schnellstmöglich behoben werden kann. Wer schlussendlich dafür verantwortlich war ist unwichtig, hier zählt das „Warum“, damit der Fehler nicht noch einmal passiert.
Die Gewährleistung völliger Anonymität muss bei Fehlermeldesystemen wie beispielsweise CIRS und VOBES, wie sie im medizinischen Bereich in Gebrauch sind, stets gewährleistet werden. Ansonsten würden Mitarbeiter kein Vertrauen in die Software setzen und aus Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes oder anderen weitreichenden Konsequenzen keine Fehler melden.
Umsetzung in allen Bereichen
Würden alle Unternehmen so lösungsorientiert an Fehler herangehen, würde sich dies positiv auf deren Vermeidung auswirken. Dafür ist jedoch ein generelles Umdenken in der Ebene der Führungskräfte notwendig. Denn diese müssen Möglichkeiten schaffen, wie Fehler anonym gemeldet werden können und ihren Mitarbeitern die Angst vor möglichen Konsequenzen nehmen.
Selbst wenn man in deinem Unternehmen noch weit davon entfernt ist, Fehler anonym zu behandeln, solltest du diese dennoch unbedingt kommunizieren, um zukünftig daraus lernen zu können. So fühlst du dich nicht nur selbst besser in deiner Haut, sondern hilfst auch deinem Unternehmen maßgeblich.
Wenn du also eine schlechte Nachricht überbringen oder einen Fehler melden musst, berücksichtige dabei am besten folgende Punkte:
- Übernimm die Verantwortung und schiebe es nicht anderen in die Schuhe
- Erkläre übersichtlich alles, was vorgefallen ist und für den Hergang relevant ist
- Überlege dir am besten bereits vorab, welche Lösungsansätze helfen könnten
- Lerne daraus und bleibe positiv!
Wie du siehst wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Habe ruhig auch mal den Mut zu scheitern!