Als eines der Big Four Unternehmen im Bereich Wirtschaftsprüfung dürfte KPMG nicht nur BWL-Studenten ein Begriff sein. Mit mehr als 1.450 Mitarbeitern liegt KPMG an der Spitze der Prüfungs- und Beratungsunternehmen in Österreich. Wir haben zwei Mitarbeitern besondere Fragen gestellt.
Wirtschaftsprüfer – ein Kindheitstraum?
Natürlich haben wir uns gefragt, ob man bereits mit dem Wunsch geboren wird, in Richtung Wirtschaftsprüfung zu gehen?
Der Assistant Manager Mario Walser muss bei dieser Frage lachen, denn er hat sich früher in einer ganz anderen Branche gesehen:
„Hier liegen Meilen dazwischen. Als Kind wollte ich – wie mein Vater – Privatunternehmer in der Fleischerbranche werden. Er hat nämlich eine der führenden Privatfleischereien in Vorarlberg aufgebaut und als kleiner Spross wollte ich das Unternehmen später einmal übernehmen. Nach mehreren Sommerpraktika in den unterschiedlichsten Abteilungen des Familienunternehmens stellte ich schließlich fest: Zahlen liegen mir mehr als Fleisch. Im Zuge meines IBWL-Studiums entdeckte ich meine Leidenschaft für Finanzen und absolvierte davon getrieben mehrere Praktika in diesem Bereich. Schließlich zog es mich dann 2014 zu KPMG in Wien, wo ich nun tagtäglich mit Kredit- und Finanzinstituten arbeite und meiner Begeisterung nachgehen kann.“
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Auch bei Sophie Dattes, die als Audit Associate bei KPMG in Wien arbeitet, sah der berufliche Kindheitstraum ganz anders aus:
„Als kleines Kind wollte ich Gärtnerin werden, damit hat mein jetziger Job gar nichts zu tun. Die Leidenschaft für Rechnungswesen und Mathematik wurde bei mir bereits im Alter von 15 Jahren in der Handelsakademie geweckt.“
Work-Life-Balance – gibt es das in der Wirtschaft?
Ein weit verbreitetes Klischee behauptet, dass Unternehmensberater froh sein können, wenn sie „nur“ eine 60-Stunden-Woche haben. Für Mario Walser entspricht das nicht ganz der Wahrheit:
„Entgegen der Gerüchte, die mir über meinen Freundes- und Bekanntenkreis vor meinem Antritt bei KPMG zugetragen wurden, gibt es sehr wohl eine – in meinen Augen gute – Work-Life-Balance. Klar, speziell kurz vor Projektende sitzt man deutlich länger im Büro als der durchschnittliche Stelleninhaber eines 9-to-5-Jobs, aber das dürfte jedem bewusst sein, der sich für eine Stelle in der Unternehmensberatung interessiert.“
Wenn man durch Verlässlichkeit hervorsticht, bekommt man auch die Möglichkeit, die eigene Arbeitszeit flexibler zu gestalten.
Sophie Dattes
Sophie Dattes hat gute Tipps, wie man in stressigen Phasen für einen ausgeglichenen Energiehaushalt sorgen kann:
„Ich versuche am Nachmittag oder Abend durch Sport Energie zu tanken. Für mich ist Laufen der Sport, bei dem man abschalten kann. Da es bei KPMG den Laufclub gibt, finde ich es super auch in diesem Jahr wieder beim Frauenlauf mit den KPMG Mädels an den Start gehen zu können. Aufgaben müssen natürlich zeitgerecht erledigt werden und bei Terminen pünktlich zu erscheinen wird vorausgesetzt. Wenn man durch Verlässlichkeit hervorsticht, bekommt man auch die Möglichkeit, die eigene Arbeitszeit flexibler zu gestalten. Hin und wieder sitze ich länger im Büro und an einem anderen Tag kann ich dafür die gewonnene Zeit für Hobbies oder Freunde nutzen.“
Hand aufs Herz: Macht die Digitalisierung Unternehmensberatung ersetzbar?
Die Angst von einem Programm abgelöst zu werden, hat Mario Walser nicht. Er sieht großes Potenzial in der voranschreitenden Digitalisierung:
„Wenn die Vergangenheit ein guter Indikator für die Zukunft ist, dann sehe ich die Digitalisierung – entgegen der medialen Darstellung – mehr als Freund als Feind. Viele Prozesse konnten durch die fortschreitende Digitalisierung effizienter gestaltet werden. Denken wir beispielsweise daran wie viel beschwerlicher das Beraterleben wäre, gäbe es kein PowerPoint, keine STRG+F Funktion, keine „Dokumente vergleichen“-Funktion bei PDF. Zudem erwarte ich nicht, dass meine Arbeit zukünftig von Computerprogrammen mit künstlicher Intelligenz erledigt werden kann. In meinem Arbeitsumfeld gibt es nämlich keinen Arbeitsalltag, da kaum ein Arbeitstag dem anderen gleicht. Die Arbeitsabläufe sind nur zu einem verschwindend kleinen Anteil repetitiv – das sind wenn meist Verwaltungstätigkeiten – und wenn sich diese wiederholenden Arbeitsschritte durch digitale Innovationen automatisch erledigen ließen, dann bin ich der Letzte, der Widerspruch erhebt.“
Viele Prozesse konnten durch die fortschreitende Digitalisierung effizienter gestaltet werden.
Mario Walser
Auch Sophie Dattest ist sich bewusst, dass die Digitalisierung ihre Arbeit beeinflusst und sieht darin Möglichkeiten zur Weiterentwicklung:
„Ich sehe es allein bei den vielen Kursen, die angeboten werden. Ob es die Einschulung für die Nutzung von Lync ist oder Accounting Recherche How and where? ist. Die digitale Entwicklung beeinflusst meine Arbeit jeden Tag. Gerade im Kommunikationsbereich ist es wichtig am Laufenden zu bleiben und aktuelle Entwicklungen immer am Radar zu haben. Dabei ergeben sich laufend neue Möglichkeiten, die die tägliche Arbeit in irgendeiner Form beeinflussen.“
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