Am 10. September 2015 findet in Hamburg die HR-Edge statt! Ich habe mit Veranstalter und Moderator, Jo Diercks, gequatscht und vielleicht die ein oder andere gemeine Frage gestellt.

Bei so vielen HR Events, die in nächster Zeit statt finden, fällt es schon mal schwer den Überblick zu bewahren. Was macht HR-Edge so besonders?

JOACHIM DIERCKS: Wir hatten auch den Eindruck, dass es inzwischen so viele HR-Events gibt, dass man fast jeden Tag irgendwo auf eine Veranstaltung gehen könnte. Von daher war es von Anfang an unser Anspruch, die HR-Edge wirklich ganz anders und besonders zu machen. Das geht mit den Themen los: Hier haben wir Themen in den Fokus genommen, die aus meiner Sicht das Personalwesen zwar perspektivisch fundamental betreffen werden, die aber für viele noch so ein wenig verschwommen am Horizont stehen, nämlich Big Data / Matching, Candidate Experience, Unternehmenskultur / Cultural Fit sowie Virtual- und Augmented Reality. Das sind alles Themen, mit denen sich Personaler dringend beschäftigen sollten, weil diese zukünftig zentral für ihre Arbeit werden, aber die häufig (noch) nicht täglich auf dem Schreibtisch liegen und ganz sicher kein Tagesgeschäft sind. Zudem sind es Themen, mit denen viele Personaler, sagen wir mal, noch Berührungsängste haben, weil sie zum Teil sehr technologiegetrieben sind, was ja nicht unbedingt die Kernkompetenz von HR ist… Daher haben wir die Veranstaltung auch HR-Edge genannt, weil die Themen schon auch ein wenig „edgy“ sind. Wir haben diese Themen in sog. Spotlights, das sind kurze ca. 15- bis 20-minütige Impulse von Experten, sehr „HR-affin“ verpackt. Das besondere ist aber auch, dass wir die Themen vor Ort „zum Anfassen“ präsentieren, d.h. man kann sich zum Beispiel mal verschiedene Datenbrillen aufsetzen, um echte Virtual Reality Erfahrungen zu machen oder man kann vor Ort direkt einen neuartigen Test ausprobieren, mit dem man Unternehmenskultur messen kann. Das besondere an der HR-Edge ist aber nicht nur der Themenmix, sondern auch das Format selber. Es gibt keine Frontalvorträge, keine artigen Stuhlreihen und Kaffeepausen zu festen Uhrzeiten. Das ganze Event wird sehr viel mehr wie ein Afterwork-Club anmuten, d.h. es gibt einen DJ, es gibt Essen und Getränke „auf die Hand“ und es ist insg. alles sehr offen. Wir wollen wirklich Diskussion provozieren und das über die gesamte Zeit. Ich bin selber mal sehr gespannt, ob das alles so klappt, aber offensichtlich haben die Leute richtig Lust darauf – wir sind bis auf eine Handvoll Resttickets ausgebucht…

3 Worte mit der du HR-Edge beschreiben würdest:

Thematisch „edgy“. Diskussionen provozierend. Alles andere als „artig“.

Du führst ja als Moderator durch die Veranstaltung. Was darf man sich von dem Event erwarten? Wie ist der Ablauf?

Um ehrlich zu sein, das kann ich auch noch nicht sicher sagen. Wir betreten damit sowohl vom Themenmix als auch vom organisatorischen Rahmen Neuland. Die Themen sind ja alle noch nicht „fertig“, sondern entweder voll dabei sich gerade zu entfalten, z.B. beim Thema Candidate Experience oder wirklich noch ein bisschen Science Fiction wie etwa beim Thema Virtual Reality. Man darf also auf jeden Fall keine fertigen Antworten erwarten. Thematisch ist viel eher das Ziel, Kopfkino anzuregen. Der organisatorische Rahmen folgt zudem auch nur einem ganz groben Korsett, weil es ja keine minutengenaue Abarbeitung von Vorträgen gibt. Vielmehr laufen abwechselnd Spotlights an zwei Enden der Fläche, alles findet im Stehen statt und – so hoffen wir – es wird diskutiert, genetworkt und gemeinsam die Eindrücke des Tages verarbeitet.

Wer ist euer Zielpublikum und was sollen die Besucher am Ende von der Veranstaltung mitnehmen?

Wir richten uns an HR insgesamt, wobei thematisch schon ein gewisser Schwerpunkt auf dem Bereich der Personalgewinnung liegt. Das heißt, die meisten Teilnehmer kommen aus den Bereichen Personalmarketing, Employer Branding und Recruiting. Aber bei vielen Themen weiß man ja noch gar nicht genau, wo die sich mal hinentwickeln werden, z.B. bei Big Data, Virtual Reality oder auch Unternehmenskultur. Dadurch betrifft die HR-Edge ganz sicher auch Personalentwickler. Was ich sehr cool finde ist, dass auch einige Teilnehmer dabei sind, die eigentlich gar nicht aus HR kommen, sondern auch Bereichen wie Gaming oder Online-Marketing. Das bringt frische Gedanken rein und zwingt HR vielleicht auch ein bisschen dazu, wirklich mal über den eigenen Tellerrand hinauszudenken. Ich hoffe, dass die Teilnehmer am Ende der HR-Edge den Kopf voller neuer Eindrücke, Ideen und Kontakte haben, so dass das Event noch lange nachhallt…

Wer sind die Vortragenden? Die üblichen Verdächtigen aus der HR-Welt?

Teils teils. Mit Gero Hesse, Christoph Athanas, Peter Wald, Wolfgang Brickwedde, Jubin Honarfar und Sandra Petschar sind einige bekannte Gesichter aus der HR-Szene dabei. Das sind allerdings eben häufig auch diejenigen, die sich „on the edge“, also an der thematischen Speerspitze bewegen und neue Themen als erste anstoßen und neue Dinge als erste ausprobieren. Mit Lisa Adler, Nora Köhler und Nadine Rippers haben wir aber auch einige Referenten an Bord, die man (noch) nicht so häufig auf Veranstaltungen trifft oder aus den einschlägigen Blogs kennt, aber die wirklich etwas zu sagen haben. Ich bin mit dem Line-Up sehr sehr happy…

Was ist dein persönliches Highlight?

Gemeine Frage – welches Kind ist dein liebstes…? ;-) Ich freue mich persönlich sehr darauf, den Leuten zuzusehen, wenn sie vielleicht das erste Mal in ihrem Leben eine VR-Brille aufhaben. Aber ich bin auch sehr auf die wahrscheinlich kontroversen Diskussionen gespannt rund um die Fragen, ob man Unternehmenskultur messen kann oder ob der Roboter der bessere Recruiter ist…

Die HR-Edge 2015 ist leider bereits ausverkauft. Wer dringend dabei sein möchte, kann CYQUEST direkt eine E-Mail schicken und fragen, ob möglicherweise Teilnehmer abgesagt haben und Plätze freigeworden sind.