„Ich wollte immer eine Firma, wo die Leute weisse Turnschuhe tragen.“

„Ich wollte immer eine Firma, wo die Leute weisse Turnschuhe tragen.“

Feuer, Energie, eine Portion Verrücktheit und Leidenschaft. Daran mangelt es den meisten Personalern, meint zumindest Jörg Buckmann, Leiter des Personalmanagement bei Verkehrsbetriebe Zürich. In seinem Gastbeitrag schreibt er über notwendigen Frechmut im Personalmarketing und ein ganz besonderes Vorzeigebeispiel.


Ali Mahlodji, Wiener mit persischen Wurzeln, verkörpert, woran es in der HR-Welt und ganz speziell im Bereich der Personalgewinnung vielerorts (noch) mangelt: Feuer, Energie, einer Portion Verrücktheit vielleicht sogar, und Leidenschaft. Letzteres ist eine wichtige Komponente von Frechmut. Frechmut, so nenne ich die Einstellung, die es braucht, um erfolgreiches Personalmarketing zu machen. Ali Mahlodji ist ein Vorzeigebeispiel für die Kraft von Ideen und einer Vision. Dafür, dass es sich lohnt, sich ins Zeug zu legen und für „sein Ding“ zu brennen. Darum ist Ali für mich die perfekte Galionsfigur für Leidenschaft, eine von fünf Essenzen von Frechmut.

wgidd-Projekte

Ali ist Whatchado. Ich weiss, mittlerweile ist die sympathisch-verrückte Truppe auf über 20 Mitarbeitende angewachsen. Doch Ali ist zusammen mit seinem Kumpel und Mitgründer Jubin Honorfar DAS Gesicht des Jungunternehmens. Unermüdlich steigt er fast wöchentlich trotz mulmigen Gefühls in einen Flieger, um an irgendeinem Vortrag die Welt der Berufsorientierung zu retten. Und natürlich unermüdlich die Werbetrommel für Whatchado zu rühren. Dabei ist dem begnadeten Verkäufer nichts zu viel. Legendär sind seine Auftritte in Lederhosen, wenn es sein muss, dudelt er schon mal auf einer Ukulele – obwohl er damit überhaupt nicht spielen kann und sich dann am Zoll Probleme einhandelt. Hauptsache Aufmerksamkeit, Hauptsache keine Langeweile, Hauptsache sein „Baby“ ist im Gespräch. Und das ist es, definitiv. Whatchado ist everybodys Darling der HR-Welt. Die Zahl der Kunden wächst und wächst. Und das Start-up musste bereits in grössere Räume umziehen, auch, weil die vielen Preise in den Regalen keinen Platz mehr fanden (was natürlich nicht der Grund war, aber es schreibt sich halt gerade so gut…).

„Wie geil ist das denn?“ – einer der Ausrufe, die Ali gerne benutzt, wenn er überrascht-begeistert ist. Davon inspiriert nenne ich frechmutige Ideen und Projekte, die Spass machen, in denen ganz viel Energie steckt, die einen den Schlaf rauben, in Anlehnung an Ali ganz einfach „wgidd-Projekte“. Was Whatchado für Ali war und immer noch ist, das haben wir doch eigentlich alle in uns: Projekte, die wir gerne „irgendeinmal“ realisieren würden. Ideen, die wir „wenn wir nur könnten“ unglaublich gerne in die Realität umsetzen würden. Doch was zum Teufel hindert uns bitteschön daran, unsere zauberschönen Ideen anzupacken, es einfach mal zu versuchen? Dazu passend einer von fünf Tipps von Ali Mahlodji, den er in meinem Buch gibt:

„Was ist Ihr ganz persönliches wgidd-Projekt? Nein, jetzt nicht sofort an die Wenns und Abers denken. Ausprobieren und noch heute damit starten. Oder morgen. Aber sicher nicht später.“

Einen Plan haben

Nur Leidenschaft zu haben und für seine Idee zu brennen, reicht natürlich nicht. Es braucht schon einen Plan. Als Vierzehnjähriger war Ali Mahlodji enttäuscht davon, dass ihm die gängigen Vorgehensweisen und Informationen in der Berufswahl einfach nicht weiterhelfen. Er träumte von einer Art Wikipedia für berufliche Chancen und Lebensläufe. So entstand um 1995 die Idee für Whatchado. Der Plan reifte – doch wie viele Ordner füllte Dein Konzept, bevor Ihr online gingt, Ali? „Diesen Ordner gibt es nicht. Ich hatte meine Vision im Kopf und die Idee mit meinen Kumpels diskutiert. An den Wochenenden haben dann an den Details und der Umsetzung gefeilt. Irgendwann waren alle Urlaubstage aufgebraucht und ein Geschäftsmodell gab es nicht. An diesem Punkt kam unser erster Kunde auf uns zu und wollte uns für die Videos bezahlen. Das war die Geburtsstunde unseres Business Modells. Das waren die Anfänge von Whatchado, mittlerweile haben wir aber schon konkretere Vorstellungen, was wir da eigentlich tun.“

Schön, dass Ali und seine Truppe trotz steilem Wachstum und Erfolg das Ganze nicht in den Kopf gestiegen ist und er sich seine Lockerheit bewahrt hat – auch wenn Investoren eingestiegen sind und Whatchado eine klare Wachstumsstrategie fährt. Dazu noch ein Frechmut-Tipp von Ali:

„Nehmen Sie selbstverständlich alles rund um Ihr wgidd-Projekt total wichtig. Lachen Sie genau darum oft und viel und wenn es denn sein muss auch laut. Aber auf jeden Fall auch über sich selber.“

Recht hat er. Noch viel mehr über Ali Mahlodji und Frechmut gibt es in diesem praxisnahen Handbuch für frische Personalgewinnung.

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