Die ersten Blätter fallen von den Bäumen und der Sommer neigt sich dem Ende zu. Und was startet genau zum richtigen Zeitpunkt, nämlich dann, wenn die Freibäder sowieso alle schließen? Richtig, die gute alte Schule. Alle Jahre wieder lässt sie Schüler aufstöhnen: Wieder lernen, wieder tagelang die Schulbank drücken und vor allem: Sich wieder mit den unterschiedlichsten Lehrern plagen.
Wir kennen sie alle, die Netten, die Frustrierten, die Strengen, die Laschen, die Chaoten und die Organisierten, denn auch wir sind einmal zur Schule gegangen und haben die folgenden 10 Lehrertypen am eigenen Leib erlebt. Und gefürchtet. Und uns über sie lustig gemacht. Aber auch zahlreiche Traumata davongetragen. Diese wollen wir dir natürlich ersparen. Mit unsren 10 Lehrertypen kommen nämlich gleichzeitig 10 Tipps, wie du trotz ihrer Eigenheiten die Schuljahre gut überstehst.
Der gutgläubige Klassenpapa
Wir starten mit einem der netteren Kaliber: Dem supercoolen Klassenpapa, der auf Ausflügen alte Poplieder am Lagerfeuer mit der Gitarre begleitet und zur Unterhaltung selbst am lautesten mitsingt. Und das, obwohl er weder besonders gut Gitarre spielen noch richtig Singen kann. Ist ihm aber egal, denn das Wichtigste für ihn ist, dass sich seine Schüler wohl fühlen. Seine Fürsorglichkeit macht ihn allerdings auch angreifbar, was viele Schüler ausnutzen. So besitzt er mindestens drei lächerliche Spitznamen. Oder hat es oft schwer, seine Schützlinge aus der Pausenstimmung zum Ernst des Unterrichts zurückzuholen. Er ist außerdem die Hauptansprechperson für die Probleme der Schüler, hat es dadruch aber noch schwerer, die nötige Distanz zu wahren, um noch als Respektsperson durchzugehen.
Wie du mit ihm klarkommst: Mit dem gutgläubigen Klassenpapa kannst du im Prinzip gar nichts falsch machen. Obwohl er bemüht ist, alle seine Schüler gleich zu behandeln, ist er auch nur ein Mensch und will nur das Eine: nämlich von seinen Schülern gemocht und gleichzeitig wertgeschätzt zu werden. Komm ihm also entgegen und behandle ihn wie er dich behandelt: Freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit und trotzdem mit dem nötigen Respekt.
Die kreative Chaotin
Die kreative Chaotin findet sich quer durch die Bank in allen erdenklichen Schulfächern. Im schlimmsten Fall unterrichtet sie Fächer, in denen Genauigkeit das oberste Gut darstellt. Also zum Beispiel Mathematik, Chemie oder Fremdsprachen. Das ist deshalb so tragisch, weil du bei der kreativen Chaotin keine zwei zusammenhängenden Sachen lernst. Und das kann bei so Dingen wie Primzahlen, Wurzelziehen oder chemischen Experimenten schwierig (bzw. sogar gefährlich) werden. Im Geschichtsunterricht hingegen ist es halb so schlimm, wenn sie mal zwei Jahreszahlen verwechselt und Columbus nicht 1492, sondern eben 1429 Amerika entdeckt hat. Du findest das tragisch? Keine Sorge, gerade Jahreszahlen hat man spätestens 3 Tage nach der Prüfung doch wieder vergessen und muss sowieso in einem Lexikon nachschlagen.
Wie du mit ihr klarkommst: Am besten, du nimmst sie nicht ganz ernst. Sie sagt eine Jahreszahl, eine Vokabel oder eine Formel, du nickst wohlwollend, hast aber zur Sicherheit das Lehrbuch im Anschlag. Bei Prüfungen könnte es allerdings schwierig werden. Stell dich hierbei darauf ein, dass du vielleicht den ein oder anderen Fact mittels Nachschlagen im Lehrbuch beweisen musst.
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Der abgebrühte Möchtegern-Frühpensionist
Weiter geht’s mit dem schlimmsten der Schlimmen: Der abgebrühte Möchtegern-Frühpensionist ist eine Altlast, den das Schulsystem auf Grund seines Beamtenstatus einfach nicht los wird. Er ist unmotiviert, unterrichtet jedes Schuljahr genau den selben Stoff – oft sogar mit genau den selben Witzen, die er Klasse für Klasse wiederholt, bis er selbst dabei fast einschläft. Er wartet nur noch darauf, endlich in Frühpension gehen zu können um seine zum Mantra gewordenen Lehrsätze selbst nicht mehr hören zu müssen.
Wie du mit ihm klarkommst: Dem abgebrühten Möchtegern-Frühpensionisten bist du als Person ziemlich egal. Er braucht schließlich nur noch seine Dienstjahre, um eine fette Pension zu kassieren. Wenn du ihn ärgern möchtest, stell neugierige Fragen in seinem Unterricht, die über den Stoff hinausgehen. Wenn du ihn einfach überleben willst, besorg dir die Prüfungsfragen von vor 10 Jahren – denn wie der Stoff bleiben meist auch die Prüfungsfragen dieselben –, schreib gute Noten und informier dich in spannenden Büchern, wenn dich sein Stoffgebiet interessiert.
Der junge Motivierte
Der junge Motivierte ist das genaue Gegenteil vom alten Abgebrühten. Er kommt meist frisch von der Uni und will wirklich noch was bewegen. Dafür hängt er sich so richtig rein, gestaltet den Unterricht noch selbst und fördert spezielle Talente, die er natürlich frühzeitig erkennt. Er ist außerdem der erste, der neue Lehrmethoden einsetzt, vom kreativen Brainstorming über interaktive Medien bis hin zu E-Learning Strategien. Auch Exkursionen, um dir die Praxis hinter der Theorie näher zu bringen, organisiert er mit viel Herzblut.
Wie du mit ihm klarkommst: Er ist supermotiviert. Wenn du das nicht bist, dann wirst du es mit ihm schwer haben. Wenn du allerdings wirklich was lernen oder deine Talente erkennen willst, dann kannst du keinen besseren Lehrer haben. Außerdem spart er nicht mit seiner Meinung in den wöchentlichen Lehrersitzungen oder bei Elternabenden. Sei also sein Lieblingskind, dann wird er auch andere von dir begeistern.
Die überforderte Frustrierte
In Wahrheit ist die überforderte Frustrierte eine Vorstufe zum Möchtegern-Frühpensionisten und eine Weiterentwicklung der jungen Motivierten. Sie war mal sehr motiviert bis sie an ihren Schülern kläglich gescheitert ist. Und klar, das frustriert sie natürlich. Sie hat alles gegeben. Trotzdem ist ihr nichts geblieben. Denn wie wir alle wissen: Als Schüler kann man sich einiges erlauben, seit dem der Elternrat jede Menge Mitspracherecht besitzt. Ist doch klar, dass die Schule die volle Verantwortung trägt, wenn das Kind verhaltensauffällig ist. Und nicht die Erziehung der Eltern.
Wie du mit ihr klarkommst: Auch wenn sie eine optimale Angriffsfläche für deine aufgestauten Aggressionen darstellt: Hab ein bisschen Mitleid! Wie würde es dir gehen, wenn ständig halb so große Menschen auf dir herumhaken? Oh, du bist zufällig eine dieser überforderten frustrierten Lehrerinnen? Dann schau dir eines unserer über 100 verschiedenen Berufsbilder an und wage einen Neustart. Denn wer nicht mit Kindern kann, wird früher oder später zum Möchtegern-Frühpensionisten. Und das möchtest du nicht, glaub mir!
Der Waldorf Hippie
Er ist ein Naturbursche durch und durch, hat ein Maori Tattoo am ganzen Körper (eventuell auch im Gesicht) und auffällige bunte Klamotten an? Dann haben wir es mit dem immer häufiger vorkommenden Exemplar des Waldorf Hippies zu tun. Als Lehrer ist er bei vielen Schülern beliebt, denn bei ihm müssen sie nichts auswendig lernen, sondern dürfen „spielerisch die Materie erkunden“. Mit dem Waldorf Hippie tanzt du deine mathematischen Formeln, singst dazu englische Vokabeln und verarbeitest die Gefühle, die du dabei empfindest, hinterher in einer geometrischen Zeichnung. Als Linoldruck auf Holz natürlich.
Wie du mit ihm klarkommst: Bei ihm gilt wie bei der kreativen Chaotin: Wenn du tatsächlich was lernen willst, musst du selbst Initiative zeigen. Ansonsten lernst du bei ihm auch viel fürs Leben. Zum Beispiel, wie du erfolgreich Streit schlichtest, wie du nicht wertend argumentierst oder wie du andere Menschen besser einschätzen kannst. Dinge fürs Leben halt.
Die verkannte Künstlerin
Sie ist vor allem im künstlerischen Metier zu Hause, also deine Musik-, Zeichen- oder Werklehrerin. Schon als Kind war sie selbst äußert motiviert, wollte auf die großen Bühnen oder in die renommiertesten Museen dieser Welt und hat dementsprechend Schweiß und Tränen in ihre Ausbildung investiert. Leider war sie trotzdem nicht gut genug. Auf der Straße singen oder Porträts zeichnen war auch keine Option, also ist sie Lehrerin geworden. Im Idealfall ist sie dem Waldorf Hippie ähnlich und lässt dich deinen inneren Künstler oder Musiker entdecken.
Wie du mit ihr klarkommst: Im Prinzip ist sie ganz cool, wenn du sie cool sein lässt. Da ihr Kunst, Musik oder Handwerken sehr am Herzen liegen, freut sie sich über Schüler, die ebenso davon begeistert sind. Dementsprechend kannst du vieles ausprobieren, was auch außerhalb des Lehrplans liegt.
Die ständig prüfende Tyrannin
Die ständig prüfende Tyrannin beginnt die Stunde nicht mit einem „Guten Morgen“ sondern schreit überdeutlich „Setzen“ in die Klasse. Ihre erste Amtshandlung im Klassenzimmer ist das Aufschlagen des Klassenbuchs und das Studieren der Eintragungen. Wenn du einen Mucks machst, hebt sie sofort den Kopf, lugt mit prüfendem Blick über den Rand ihrer Brille und ruft dich zur Prüfung auf. Mündlich. Wenn du dann wie erwartet dein Nicht genügend abbekommen hast, teilt sie nochmal schriftliche Prüfungsbögen für die gesamte Klasse aus und trägt jeden einzelnen für mindestens 5 Referate ein.
Wie du mit ihr klarkommst: Einen Punkt machst du bei ihr, wenn du den Lehrstoff schon im Vorhinein lernst, um dann alles zu können, wenn sie dich unerwartet zur Prüfung aufruft. Sonst ist sie eine recht ungemütliche Zeitgenossin, kann dir aber auch einfach Leid tun: Schließlich schafft sie es nicht, von ihren Schülern respektiert zu werden, ohne diese in Angst und Schrecken zu versetzen. Außerdem liegt ihr Gesicht in tiefen hässlichen Falten, da ihr das Lächeln schon vor Jahren aus dem Gesicht gestorben ist. Ohne Möglichkeit zur Wiederbelebung. Tja, traurig oder?
Die geborene Autoritätsperson
Sie ist das positive Pendant zum prüfenden Tyrannen, denn sie schafft es, sich Respekt zu verschaffen, ohne dass sie mit angsteinflößenden Mitteln wie der Androhung von schlechten Noten, Klassenbuchverweisen oder Mitteilungen an die Eltern drohen muss. Sie wird von ihren Schülern stattdessen als Person geschätzt. Manchmal sogar so sehr, dass die Klasse ruhig ist, bevor sie überhaupt die Türschnalle zur Klassentür berührt hat. Aus Respekt und Anerkennung für ihren informativen und trotzdem spannenden Unterricht. Sie ist quasi das Ideal einer Lehrerin für alle, die besonders viel lernen wollen. Und der Schreck für jene, die sich durchmogeln wollen.
Wie du mit ihr klarkommst: Grundsätzlich kommst du mit der Autoritätsperson immer klar, denn du hast einen natürlichen intrinsischen Respekt, wie etwa vor anderen Personen, die du magst. Sie ist hart aber fair, hilft, wenn sie kann und bleibt immer distanziert. Solltest du ein schlimmes Kind sein, wird sie dich einfach aus der Klassen schicken, damit du ihren Unterricht nicht stören kannst.
Der Psychologe aus Leidenschaft
Sein Unterricht (meistens Psychologe, Philosophie, Religion oder Ethik) besteht aus Reden, Diskutieren, Argumentieren und Analysieren. Aber nicht über die Lösung einer Gleichung oder der Bedeutung der Osmose. Nein, der Psychologe aus Leidenschaft liebt es, über die Stärken, Schwächen und Probleme seiner Schüler zu sprechen, diese wie eine Pflanze im Biologieunterricht unterm Mikroskop zu zerlegen und tausendfach zu vergrößern. Und er lässt die ganze Klasse daran teilhaben. Ein bisschen ähnelt er dem Klassenpapa, der sich auch um die Probleme seiner Schützlinge kümmert. Während dieser jedoch private Sprechstunden oder die Pausen dafür nutzt, schlachtet der Hobbypsychologe alles mitten im Unterricht vor dem gesamtem Publikum aus.
Wie du mit ihm klarkommst: Öffne dich ihm niemals, niemals, also wirklich NIEMALS dein Herz. Er wird es nehmen, auf einen Präsentierteller legen und von der gesamten Klasse zerlegen lassen. Natürlich in der guten Absicht, dass viele Meinungen ja eher zur Lösung eines Problems führen. Sollte dir das schon passiert sein, weißt du wenigstens, für welche Psychosen du ein besonders hohes Risiko aufweist und kannst vielleicht später mit einem Therapeuten dran arbeiten. Oder du arbeitest an deinem Trauma, das dir der Psychologe mit Leidenschaft zugefügt hat.
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Na, erkennst du deine Lehrer wieder? Ich jedenfalls kenne sie alle und erinnere mich gerne an meine Schulzeit. Natürlich erkennt man erst im Nachhinein, wie viel einem die Schule eigentlich fürs Leben beigebracht hat. Zum Beispiel eben, wie man mit den oben beschriebenen schwierigen Lehrerpersönlichkeiten umgeht. Diese sind aber auch nur Menschen mit Bedürfnissen und Wünschen. Wenn du ihnen diese erfüllst – oder ihnen erfolgreich aus dem Weg gehst–, dann steht deiner Schullaufbahn nichts mehr im Wege.
So, und jetzt hören wir auf zu kritisieren und lassen einen richtigen Lehrer zu Wort kommen:
Jetzt möchtest du sicher selbst gern Lehrer werden, oder? Hier zeigen wir dir, wie du das beste der 10 Typen für dich rausholen kannst.