In den vergangenen beiden Wochen hat Edith dir schon von ihrem abenteuerlichen Trip nach Costa Rica berichtet. Dabei hat sie nicht nur etwas über Macheten und gierige Pferde gelernt, sondern auch, dass ein bisschen Dschungel im Alltag gar nicht so schlecht wäre. Aber lies selbst.
Der Abschied aus Costa Rica und ganz besonders aus dem Regenwald fällt schwer. Sehr schwer sogar. Wer hätte gedacht, dass man sich in 10 Tagen so sehr an den Dschungel gewöhnen würde? Ab der ersten Minute im Aiko Logi Camp, in dem ich mein „Mini-Praktikum“ als Wildlife-Ranger absolvierte, fühlte ich mich pudelwohl. Die Entwicklung von der Spinnenphobikerin – gib‘ ihnen Namen, dann sind sie gleich viel sympathischer – inklusive allerlei sonstiger irrationaler Ängste, hin zum Regenwald-„Fan“ ging so schnell, dass ich es selbst kaum gemerkt habe. Rückblickend stellt sich für mich jetzt natürlich die Frage: Was nehme ich mit aus dieser besonderen Erfahrung? Was sind die wichtigsten „Key Learnings“, wie man so schön sagt, bzw. wo liegen die Unterschiede zu meinem normalen Alltag?
Die größte Veränderung war ganz klar: 10 Tage kein Strom. Kein Internet, keine Emails, keine Nachrichten checken, keine Facebook-Updates, keine Whatsapp-Nachrichten. Schon nach kurzer Zeit hat sich der automatische Blick aufs Smartphone erledigt und der kleine Zeitfresser liegt unbeachtet in der Ecke. Das genieße ich. Wir kleben tagein, tagaus an irgendwelchen Bildschirmen. Den Blick heben wir oft nur, um nicht gegen den nächsten Laternenmast zu rennen. Jaja, überspitzt ausgedrückt. Für meinen Geschmack ist es auf jeden Fall oft zu viel Bildschirm und zu wenig Weitblick.
In Salzburg trinke ich den morgendlichen Kaffee am Schreibtisch, mit Blick auf den Untersberg, während die ersten E-Mails bearbeitet werden. Als Wildlife Ranger im Regenwald koche ich costaricanischen Kaffee mit der italienischen Espressokanne vor einer atemberaubenden Dschungelkulisse. Ohne Bildschirm, dafür mit einem Fernrohr, um den Faultieren in den Bäumen beim Faulsein zuzusehen. Der Löwenanteil der Arbeit wird meistens morgens verrichtet, um der größten Hitze zu Mittag zu entgehen. Nach einem Tag voll Pflanzenpflege, Tierbeobachtungen, kleineren handwerklichen Tätigkeiten, guten Gesprächen mit den anderen „Rangern“ und natürlich einer ausgiebigen Siesta in der Hängematte wird vor Anbruch der Dunkelheit gekocht. Wir essen gemeinsam, lauschen fasziniert den Geräuschen des nächtlich erwachenden Urwaldes, lassen uns vom Sternenhimmel umwerfen und gehen dann ziemlich früh ins Bett (also Zelt) – erschöpft und erholt zugleich.
Das ist zuhause dann doch etwas anders… Viele Menschen, die – wie ich – in einem „Bürojob“ arbeiten, kennen das vielleicht: Wir lassen uns täglich vom Wecker unsanft aus dem Schlaf reißen, anstatt von der Sonne geweckt zu werden. Wir planen oft weit und detailliert voraus, anstatt voll und ganz im Hier und Jetzt zu agieren. Wir stopfen den Kalender mit Terminen voll, anstatt uns bewusst Zeit für die wichtigen Dinge zu nehmen. Und wir verbringen den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen anstatt uns in der Natur zu bewegen.
Ich sage jetzt nicht, lasst uns alle aus den Büros flüchten und Wildlife Ranger in Costa Rica werden. Wobei… :) Aber: Jeder braucht Auszeiten. Neue Eindrücke und Grenzerfahrungen. Das gilt meiner Meinung nach für Menschen aller Altersklassen und Berufsgruppen. Wir müssen uns hin und wieder neu ausprobieren, um nicht stehen zu bleiben. Warum also nicht zum Beispiel mit Descape, nach deren Motto „Kurztrips in Traumjobs“? Ich finde das Konzept genial. Im Urlaub einfach mal in andere Berufe reinschnuppern und neue Lebenswelten kennenlernen. Ich kann euch nur empfehlen: Probiert es aus!
Mein Einblick in diesen besonderen Job war also viel mehr, als nur zu erkennen, dass ich dringend mehr hämmern und sägen muss. (Und den Umgang mit der Machete üben natürlich.) Ich bin mit voll geladenen „Batterien“ aus dem stromlosen Dschungel zurückgekommen und habe mir aus einem völlig anderen Beruf sehr viel für meinen Alltag mitgenommen. Für mich ist klar: Nach dem Dschungel ist vor dem Dschungel.
Danke Dir vielmals für den Blog! Es freut uns sehr, dass es Dir so gut gefallen hat! :)
Und ja, Du sprichst uns aus der Seele mit „kein Strom kein Internet keine Nachrichten“ – das ist eine der Sachen, die wir unseren Gästen gerne zeigen möchten!
Liebe Grüße,
das Aiko-Team