Fotografen, Malerinnen, Musiker, Grafikerinnen oder Schauspieler. Das sind die typischen Berufe, die wir mit Kreativität assoziieren. Der Begriff Kreativbranche umfasst jedoch einiges mehr. So gehören prinzipiell alle Unternehmen dazu, die in den Bereichen Musik, Buch/Verlag, Radio und Fernsehen, Kunst, Software oder auch Games vertreten sind. Das heißt, auch eine Marketing Managerin oder ein Controller, die zum Beispiel für eine Konzertveranstaltung im Event Management arbeiten, gehören dazu. Davon zu unterscheiden sind die Kreativberufe, die explizit an der Entstehung von Kunst beteiligt sind.
Ausbildungen im Kreativbereich
Wenn du künstlerisch tätig bist (oder sein möchtest) und das auch beruflich ausüben willst, kommst du an einer speziellen Schule meist nicht vorbei. Dabei gibt es einerseits die klassischen Musikschulen oder Kunstuniversitäten, für die meist eine schwere Aufnahmeprüfung am Anfang steht. In mehreren Phasen musst du dein Talent beweisen. Ob das nun einzelne Castings an Schauspiel- oder Musikhochschulen sind, wo du mit jedem Auftritt vor einer Jury eine Runde weiter rückst, oder ob du eine ganze Mappe an Zeichnungen und Entwürfen mitschickst – diese Aufnahmeverfahren sind auch für richtig talentierte Menschen kein Zuckerschlecken.
Olga Andriyenko zeichnete bereits als Kind sehr gerne. Dass sie nach der Schule Kommunikationsdesign studierte, war nur der nächste logische Schritt in ihrem Leben. Heute arbeitet sie als Concept Artist im Game Design und entwirft Charaktere und Landschaften für Videospiele.
Prinzipiell, so glaub Olga Andriyenko, können auch Menschen mit anderen Werdegängen ihren Job ausüben: „Es ist wichtig, dass man mit Computern und einem Zeichentablet umgehen kann. Außerdem sollte man gut zeichen und schnell Sachen skizzieren können.“
Kunstunis oder Musikschulen sind zwar schwer, sie haben allerdings drei wesentliche Vorteile:
- Du erhältst eine fundierte Ausbildung im jeweiligen Bereich, oft auch von Lehrenden, die besonders gefragt oder auf ihrem Gebiet sehr bekannt sind.
- Meist sind die Ausbildungen sehr praxisbezogen, dh. du führst von Beginn an Projekte durch, die du später in Form eines Portfolios für Bewerbungen nutzen kannst. Wenn du deine Mappe laufend erweiterst, bekommst du mit der Zeit eine beachtliche Menge an Projekten zusammen. Daraus suchst du dann deine besten Arbeiten aus und schickst sie an das Unternehmen deiner Träume.
- Der dritte – und wie ich finde, größte Vorteil einer Kunsthochschule – ist das Netzwerk, das du dir im Laufe deiner Studienjahre aufbaust. Schließlich arbeitest du dort bereits mit den Künstlern oder Musikerinnen von Morgen zusammen. Das sogenannte Social Recruiting – also das Finden neuer Mitarbeiter in Form von Empfehlungen der eigenen Angestellten – gewinnt in vielen Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Ein Riesenvorteil also für dich, wenn deine ehemaligen Studienkollegen in verschiedenen Firmen arbeiten, die auch für dich interessant sind.
Du suchst noch nach deiner Berufung?
Spannende Stories gepaart mit ganz viel Information – das ist der whatchaBLOG und unsere Berufung. Und was ist deine?
Tom Walek, besser bekannt als Mikromann, arbeitete lange Zeit in der Gastronomie und lernte dabei Harri Raithofer kennen, der damals den Ö3 Wecker moderierte.
Tom Walek bewarb sich für ein Praktikum bei Ö3 und wurde schließlich übernommen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil er bereits viel Erfahrung im Bereich Moderation mitbrachte und viele gute Ideen lieferte.
In Kreativberufe quereinsteigen?
Mit viel Motivation kannst du dir verschiedene Dinge selbst beibringen oder in Abendschulen in Form von Kursen die Basics erlernen. Auch in Form von Weiterbildungen, wenn du bereits bei einem Unternehmen angestellt bist, ist es möglich, dir neue Skills anzueignen. Als Texterin beispielsweise bieten sich dir Workshops zum Thema kreatives Schreiben oder Storytelling an. Als Layouter kannst du Weiterbildungen im Bereich Infografikdesign machen.
Für manche, einfachere künstlerische Tätigkeiten reicht oft schon ein Praktikum, um erste Erfahrung zu sammeln und erste kleinere Aufgaben übernehmen zu können. Besonders in der Kunst zählt viel mehr das Talent als die Ausbildung, die du abgeschlossen hast. Leg dir also ein aussagekräftiges Portfolio zu, das potentiellen Arbeitgebern einen guten Eindruck von deinen Fähigkeiten gibt.
Michael Ostrowski ist eigentlich nur zufällig zur Schauspielerei gekommen, indem er während seinem Französisch- und Englischstudium bei kleineren Produktionen mitgespielt hat. Schließlich hat er bei einem Wettbewerb ein Drehbuch eingereicht – und eines führte zum andren.
Heute ist Michael Ostrowski ein bekannter Schauspieler im deutschsprachigen Raum. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber mir würde in österreichischen Filmlandschaft etwas fehlen, wäre er nicht in der Schauspielerei gelandet.
Noch mehr spannende Stories?
Mehr als 5000 Videos, 100 Berufsbilder und 200 Unternehmen sind bereits dabei. Und wo bist du?
Ob mit künstlerischer Ausbildung oder ohne – in beiden Fällen ist viel Engagement deinerseits notwendig, um am Ball zu bleiben. Ständiges Training deiner Fähigkeiten, wie etwa das Üben eines Instruments bzw. die Offenheit für neue Trends und Bereitschaft, sich in neue Aufgabenbereiche einzuarbeiten, wird in jedem künstlerischen Job von dir erwartet.
Berufe rund um die Kunst
Die Kreativbranche selbst besteht – wie schon erwähnt – nicht nur aus künstlerischen Berufen, sondern ebenso aus allen Menschen, die ein Kreativunternehmen am Laufen halten. Wenn deine Fähigkeiten also in anderen Bereichen liegen, du beispielsweise Wirtschaft studiert hast oder Software Entwickler bist, kannst du ebenfalls an kreativen Ideen arbeiten. Als Enwicklerin wirst du diese dann eher umsetzen, oder als Ökonom vielleicht eher eine Idee an Kunden verkaufen oder eine Kampagne rundherum planen.
Also keine Sorge! Wenn deine Talente wo anders liegen, kannst du trotzdem im weiteren Sinne mit Kunst und Kultur arbeiten. Dir fehlt noch das richtige Unternehmen? Dann schau dir hier unsere Videos zur Kreativbranche an. Mehr Infos zu den verschiedenen Jobs findest du außerdem auf unsern Berufsbilder-Seiten.