Andere Länder – andere Sitten. whatchado steht nicht nur für die berufliche Vielfalt, sondern vereint auch die unterschiedlichsten Nationen. Zu diesem Anlass wollen wir dir die lustigsten Weihnachtsbräuche aus verschiedenen Ländern vorstellen.
Weihnachten bei uns
In Österreich, Deutschland und der Schweiz haben wir sehr ähnliche Weihnachtsbräuche. Darunter fällt beispielweise der Christbaum, unter welchen das „Christkind“ am 24. Dezember die Geschenke legt. Auch Weihnachtsmärkte (mancherorts auch als Christkindlmärkte bekannt) gehören bei uns zur Tradition. Das jährliche Keksebacken darf in vielen Haushalten ebenfalls nicht fehlen. Gerne werden zu Weihnachten außerdem Lieder gesungen und es ist Brauch, dass die ganze Familie zum Weihnachtsessen zusammenkommt.
Schon alleine in Österreich selbst gibt es jedoch noch etliche weitere, regionale Traditionen und Bräuche, die nicht landesweit verbreitet sind. Beispielsweise werden in Tirol die drei Rauchnächte – am 25. Dezember, zu Silvester und am 5. Januar – zelebriert. Dabei geht die ganze Familie traditionell mit einer Pfanne voller Weihrauch durch Haus und Stall und räuchert (daher der Name) das Haus aus. Dieser uralte heidnische Brauch soll das Heim vor Unheil und Krankheit schützen.
In anderen Ländern rund um den Globus läuft Weihnachten jedoch ganz anders ab. Die Unterschiede reichen von den Temperaturen, über das Datum bis hin zu den unterschiedlichsten Traditionen. Wir nehmen dich mit auf eine Reise rund um den Globus und zeigen dir die lustigsten Weihnachtsbräuche!
Heu unter dem Tisch
In der Ukraine wird Weihnachten nach dem julianischen Kalender gefeiert, wodurch Heiligabend auf den 6. Januar fällt. An diesem Tag versammelt sich die gesamte Familie um das große Ereignis gemeinsam zu feiern. Dazu zählt nicht nur die enge Familie, sondern auch entferntere Verwandte. Für uns eher ungewöhnlich: Auch die verstorbenen Familienmitglieder nehmen dem Brauch nach daran teil.
Während des Weihnachtsessens wird unter der Tischdecke und auf den Fußboden Heu gelegt, dessen Geruch einen Hauch der wirklichen Umstände der Geburt Christi ins feierliche Wohnzimmer bringen soll. Zudem soll es eine Verbundenheit mit der Natur ausdrücken. An den Tischecken werden unter die Tischdecke Knoblauch und Walnüsse gelegt, als Symbol für den Zusammenhalt der Verwandtschaft (wie die Zehen einer Knoblauchzwiebel) und symbolisch für die Gesundheit eines jeden Familienmitglieds (die Gesundheit soll „stark wie die Nuss“ sein).
Ein selbstgebauter Stuhl als Schutz vor Hexen
In Ungarn hat der 13. Dezember als „Luca-Tag“ eine besondere Bedeutung. Es handelt sich dabei um den selben Tag, an dem in Schweden das Luciafest gefeiert wird. Es gehört zum Brauch an diesem Tag mit dem Bau des „Luca-Stuhls“ zu beginnen, der an Heiligabend fertig sein soll. Der Stuhl selbst besteht aus sieben verschiedenen Holzarten und soll vor gehörnten Hexen schützen. Dabei ist es wichtig, dass der Stuhl bis Heiligabend fertig gestellt und zur Christmette mitgenommen wird.
Der Tradition nach, soll man sich dann dort auf den Stuhl stellen und nach Hexen Ausschau halten. Entdeckt man eine Hexe, schnappt man sich den Stuhl und rennt sofort nach Hause. Um die Hexen abzuhängen, werden auf der Flucht Mohnsamen fallen gelassen, die diese dann aufsammeln müssen. Zuhause angekommen, verbrennt man dann den Stuhl und ist so für das nächste Jahr vor ihnen sicher.
Väterchen Frost und die Schneeflocke
Weihnachten wird in Russland am 7. Januar gefeiert. Wie auch in den anderen Ländern Osteuropas gibt es die Tradition von Väterchen Frost, der optisch dem Weihnachtsmann ähnelt und als Wanderstab einen dicken Eiszapfen hat. Dieser kommt mit seiner Enkelin, einer Schneeflocke und einem Jungen, dem Neujahr, in einem Schlitten vom Nordpol, der von drei Pferden gezogen wird. Am 31. Dezember verkleiden sich die Kinder in Russland als Schneemädchen, Schneeflocken oder Kaninchen und warten auf die Ankunft von Väterchen Frost.
Eine Hexe bringt die Geschenke
Die weihnachtlichen Festtage beginnen in Italien am 6. Dezember – dem Tag des San Nicola (Nikolaus). Eine Woche später – am 13. Dezember steht Santa Lucia im italienischen Kalender, wo die Armen beschenkt werden. Das eigentliche Weihnachtsfest findet am 25. Dezember statt, wo das Jesus Kind ausgiebig gefeiert wird. Die Bescherung findet bereits am frühen Morgen statt.
In anderen Teilen Italiens ist es Brauch, dass die gute Hexe La Befana (eine alte Witwe) am Dreikönigstag, dem 6. Januar, den Kindern Geschenke bringt. Der Legende nach hat sie an Heilig Abend den Stern von Bethlehem verpasst und ist daher in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Jesuskind. Sie fliegt auf einem Besen von Haus zu Haus und durch die Schornsteine und hinterlässt den braven Kindern Geschenke und den unartigen ein Stück Kohle in den Strümpfen oder Schuhen. In letzter Zeit wird jedoch auch in Italien die Version des „Babbo Natale“, dem Weihnachtsmann, immer geläufiger.
Ein Gedeck für den Überraschungsgast
In Polen gehört es zum Brauch an Weihnachten immer ein Gedeck mehr als nötig aufzudecken, falls ein überraschender Gast zum Weihnachtsessen kommt, der in den meisten Fällen jedoch nicht auftaucht. Wenn ihr also einmal überraschend an Heiligabend noch eine Verköstigung sucht, fahrt am besten nach Polen und klopft an eine beliebige Haustüre! ;)
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Reisbrei für die Wichtel
In Dänemark gehört der Weihnachtsnisse „Julnisse“ (Das Wort „Nisse“ steht für Kobold oder Wichtel und wird abgeleitet vom Namens Niels, der dänischen Form von Nikolaus) zur Tradition. Er ist auch in Schweden und Finnland unter den Namen Tomte bzw. Tonttu bekannt. Der Nisse ist ein alter Mann mit weißem Bart und roter Mütze und ist in etwa so groß wie ein 10-jähriges Kind. Nissen sind traditionell in Häusern und Ställen, beschützen das Grundstück und kümmern sich um die Haustiere. Wenn ein Nisse jedoch nicht gut behandelt wird, spielt er den Bewohnern des Hauses Streiche oder verlässt den Hof. Der Tradition nach hilft der Nisse dem Weihnachtsmann mit den Geschenken und erwartet als Gegenleistung von den Menschen, dass sie ihm während der Adventszeit Milchreis vor die Türe oder auf den Dachboden stellen. Wer zudem eine im Reisbrei versteckte Mandel findet, bekommt ein zusätzliches Geschenk oder wird im kommenden Jahr viel Glück haben.
Ein scheißender Baumstamm
In Katalonien gibt es einen weiteren recht eigenwilligen Weihnachtsbrauch: Der „Tió de Nadal“ („Weihnachtsholzklotz“), was übersetzt „scheißender Baumstamm“ bedeutet. Am 8. Dezember zieht dieser Baumstamm in die Häuser ein und wird symbolisch mit Kürbissen, Äpfel und Brot „gefüttert“. Die Kinder verzieren den Baumstamm mit Beinen, einer roten Mütze und malen ihm ein Gesicht auf. Danach wird er mit einer Decke zugedeckt, damit ihm nicht kalt wird. An Heiligabend singen die Kinder dann ein bestimmtes Lied und klopfen dabei auf den Stamm um seine Verdauung anzuregen. Wenn sie dann die Decke wegziehen, finden sie Süßigkeiten und keine Geschenke darunter, welcher der Baumstamm ausgeschieden hat. Am Ende scheidet er jedoch nur noch Knoblauch und Zwiebeln aus.
Ein weiterer ungewöhnlicher Brauch in Katalonien ist die Krippenfigur „el Caganer“, was übersetzt „Der Scheißer“ bedeutet. Skurril, aber wahr: Die Figur sitzt etwas abseits der restlichen Krippenfiguren mit heruntergelassener Hose und erledigt sein Geschäft.
Die 13 Zwerge von den Bergen
In Island werden die Weihnachtsgeschenke nicht nur von einem Wesen gebracht, sondern gleich von 13 – und zwar von den 13 Weihnachszwergen von den Bergen. Ursprünglich handelte es sich bei ihnen um freche Trolle, die aber in den letzten Jahren zunehmend zu kleinen Weihnachtsmännern mutierten.
Diese treffen jedoch nicht alle gleichzeitig in den Häusern ein, sondern kommen nacheinander an. Der erste Weihnachtszwerg kommt am 12. Dezember und danach kommt jeden darauffolgenden Tag ein weiterer Zwerg an. An Heiligabend sind dann schließlich alle 13 Zwerge zusammen. Nach Weihnachten verlassen die Zwerge, in der selben Reihenfolge in der sie auch gekommen sind, wieder nacheinander das Haus. Zu den Heiligen Drei Königen, am 6. Januar sind dann alle Zwerge wieder verschwunden. Der isländische Adventskalender hat daher auch nur 13 Türchen.
Ein Ziegenbock aus Stroh
In Schweden gehört es zum Brauch, große Ziegenböcke aus Stroh, die ursprünglich die Fruchtbarkeit der Erde und reiche Ernte symbolisieren sollten, auf öffentlichen Plätzen aufzustellen. Kleinere Ziegenböcke aus Stroh werden zudem als Weihnachtsbaum-Deko verwendet. Der größte Ziegenbock ist übrigens der 13 Meter große „Julbock“, der sogar im Guinnes-Buch der Rekorde steht.
Leider gehört es ebenfalls zur Tradition die Strohböcke aus Spaß zu entflammen. Seit Längerem gibt es jährliche Wetten, ob der Strohbock bis zu Neujahr überleben wird. Ein weiterer kurioserer Brauch ist, dass die Familien zu Weihnachten gemeinsam Donald Duck im Fernsehen ansehen.
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Weihnachtliche Piñatas
In Mexiko wird zu Weihnachten mit Freunden und Familie die „Psadas“ gefeiert. Dabei handelt es sich um farbenfrohe Umzüge, bei denen die Herbergssuche von Maria und Josef nachgestellt wird. Für die Kinder werden zudem, mit Süßigkeiten und Früchten gefüllte und liebevoll dekorierte Pappmachéfiguren an die Zimmerdecke gehängt, welche sie mit verbundenen Augen zerschlagen dürfen.
Barbecue am Strand
In Australien wird Weihnachten am Strand gefeiert, wo die Australier ein großes Barbecue veranstalten, das sie auch liebevoll „Barbie“ nennen. In Sydney gibt es zudem eine große Weihnachtsparade. Am 24. Dezember legen die Kinder abends Karotten, ein Schälchen Milch und Kekse vor ihr Haus, welche für Santa Claus und seine Rentiere gedacht sind. Am 25. Dezember morgens gibt es dann die Bescherung.
Per Dampfschiff aus dem Süden angereist
In den Niederlanden kommt zu Weihnachten der Nikolaus (Sinterklaas genannt), gemeinsam mit Knecht Ruprecht „Zwarte Piet“ (dem Schwarzen Peter) aus dem warmen Spanien Mitte November mit dem Dampfschiff angereist. Ihre Ankunft wird in den Küstenstädten ausgelassen gefeiert. Sinterklaas und Zwarte Piet stecken dann, ähnlich wie der Nikolaus, jedem braven Kind Süßigkeiten in die Stiefel und Socken.
Party bis in die Morgenstunden
In Brasilien verteilt der Weihnachtsmann die Geschenke mithilfe einer Leiter, einem Trampolin oder fliegt mit einem Hubschrauber. Geschmückt werden nicht nur Tannen, sondern auch viele andere Gewächse von Palmen über Mangobäume bis hin zu Bananenstauden.
Während es bei der traditionellen Mitternachtsmesse in der Kirche noch besinnlich zugeht, feiern die Brasilianer Weihnachten anschließend als rauschendes Fest. Gegen Mitternacht gibt es vielerorts Feuerwerke, danach wird gesungen und getanzt – und zwar nicht selten bis zum nächsten Morgen.
Mit Weihnachten nähert sich in großen Schritten auch das Jahresende. Bei uns erfährst du welchen Berufen, du zum Jahresende noch einmal Danke sagen solltest!