Von einem gesunden Umgang mit 1000 und einer Möglichkeit

Von einem gesunden Umgang mit 1000 und einer Möglichkeit

Das gute alte Sprüchlein, „die Qual der Wahl“ zu haben, ist allseits bekannt. Für junge Menschen auf Jobsuche und für solche, die ihre Karriere gestalten möchten, ist es oft allzu wahr. Wir präsentieren einen möglichen Ausweg aus dem Entscheidungs-Dschungel.

Fassen wir einmal – großzügig gedacht – die heutige Generation Y und Z zusammen und sehen die aktuellen Themen und Problemstellungen auf der Jobsuche pauschal an, so lässt sich folgendes beobachten: oft ist es nicht so sehr die Alternativlosigkeit, die sie bei ihrer Berufsentwicklung plagt – sondern vielmehr das Problem, vor zu vielen Möglichkeiten zu stehen. Wir machen uns – ganz im Sinn von Pippi Langstrumpf – die Welt „wie-de-wie-de-wie-sie-uns-gefällt“… zumindest theoretisch.

„Der Mensch ist zur Freiheit verdammt“ konstatierte bereits Jean Paul Sartre und stellte dabei fest, dass die Verantwortlichkeit über die eigenen Entscheidungen auch wie Gewicht auf unseren Schultern lastet. Bin ich selbst verantwortlich für mein Tun, muss ich meine Entscheidungen weise treffen – und letztendlich dafür gerade stehen.

In Bezug auf die eigene Berufsentwicklung ist das eine ganz schöne Herausforderung. Welcher (Karriere-) Schritt ist „der richtige“? Wo möchte ich beruflich landen? Welches Ziel möchte ich verfolgen, um letztendlich zufrieden auf meine Laufbahn zurück blicken zu können, wenn ich doch „einfach nur“ zu wählen brauche? Denn ganz ehrlich: so einfach ist das nicht.

Welche Entscheidung ist die beste?

Sich berufliche Ziele zu stecken, und daraufhin die eigenen Entscheidungen auszurichten, ist sicher wichtig, um sich im Wald der unbegrenzten Möglichkeiten die Orientierung zu behalten.

Ich wähle früh genug ein fachnahes Praktikum, um nach Beendigung meines Bachelors Berufserfahrung vorweisen zu können – engagiere mich vielleicht nebenbei ehrenamtlich, um meine sozialen Kompetenzen und Erfahrungen auszubauen und überlege früh genug, ob ich gleich einen Master machen möchte, sofort in den Beruf einsteige, oder sogar ein Jahr Pause mache und mir die Welt noch ein wenig ansehe.

So bewege ich mich in großem Tempo von einer Entscheidung zur nächsten und viele Ziele liegen auf meinem Weg. Das geht eine Zeitlang gut. Solange, bis ich (vielleicht erschöpft, oder vielleicht herausgefordert durch Niederlagen, oder Rückschläge) stehenbleiben muss und beginne, den roten Faden im Rucksack meiner vielfältigen Erfahrungen zu suchen.

Das ist dann der Punkt, um inne zu halten, in der Stille der Waldlichtung aufzuatmen und sich (vielleicht zum ersten Mal so richtig?) zu fragen, wo stehe ich eigentlich.

Auch ohne Ziele s.m.a.r.t sein

„S.m.a.r.t.“e Ziele, so lernt man anhand des Akronyms, sind «spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert». Diese Formel, die in Sachen Projektmanagement helfen soll, Ziele zu erreichen, kann man auch auf die eigene Lebenssituation umlegen.

Ein persönliches Ziel ist dann attraktiv, wenn es meinen Interessen und Wünschen entspricht. Realistisch bedeutet dann nicht nur zeitlich machbar, sondern meinen individuellen Ressourcen entsprechend.

Darauf gilt es zu achten, denn alle Zielorientierung in Ehren: ein zu intensiver Blick nach vorne lenkt vom Moment ab. Die Aufmerksamkeit kann vom momentanen, Wesentlichen weg führen – und so übersehe ich in der Konzentration auf das, was sein soll, wohlmöglich das, was jetzt im Rahmen meiner Möglichkeiten liegt. Oder ich verpasse die Chance auf eine stimmige Alternative – eine Abzweigung, an die ich auf dem Weg zur Realisierung der eigenen Vorstellungen gar nicht gedacht habe.

„S.m.a.r.t.“ ist es also, sich auch hin und wieder unabhängig von angestrebten Meilensteinen mit derzeitigen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Schließlich hängen mit meinen Vorstellungen und Wünschen auch Erwartungen zusammen, die ich an mich stelle (oder, die an mich gestellt werden). Wäre doch „smart“, sich von diesen nach Möglichkeit zu befreien und mich nach innen zu wenden.

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„Lieber achtsam wachsen, als schnell untergehen“

Dieses, von der Karrierecoach Svenja Hofert zitierte, Motto gilt nicht nur für motivierte GründerInnen und Unternehmen. Auf dem individuellen Berufsweg bedeutet „achtsames Wachsen“ einen konstruktiven Umgang zu pflegen – mit allem, was einem wiederfährt. Das kann auch mal heißen auszuhalten, planlos zu sein, oder aus Krisen und (erzwungenen) Pausen zu lernen.

Beginne ich, den Rahmen meiner Möglichkeiten zu bewerten, überkommt mich schnell die Frustration. Dann bin ich enttäuscht darüber, was alles noch nicht erreicht wurde, was anders gehen sollte, oder wo ich noch nicht bin.

Konzentriere ich meine Energien jedoch auf die Dinge, die jetzt im Moment möglich sind, komme ich weiter. In Anlehnung an die ermutigenden Zeilen Rilkes: „Es gibt für alles einen Weg – und sei es nur ein kleiner Steg.“

Ganz konkret kann ich diese Phasen dafür nutzen, zuversichtlich Dinge auszuprobieren und mich inspirieren zu lassen, sowie Leerlaufzeiten zum Energietanken nutzen.

Das Leben ist ein Wunschkonzert – aber keine Checkliste der Erfolge

Sich eine Vision zukünftiger Ereignisse vor Augen zu halten, kann anspornend sein. Anstrengend hingegen wird, eine Checkliste an Eigenschaften, Skills und Erfolgen abzuarbeiten, um beruflich jemand „zu werden“. Rollen und Bedürfnisse ändern sich im Lauf meiner Entwicklungen. Wenn ich mal nicht weiß, wo es hingehen soll, kann ich mich fragen:

  • Was liegt jetzt im Rahmen meiner Möglichkeiten? Was ist jetzt mein Handlungsspielraum?
  • Entsprechen meine bisherigen Wünsche/Ziele noch meinen derzeitigen Bedürfnissen? Sind meine Wünsche aktuell?

Dies zu reflektieren, kann gut mit einem Gegenüber funktionieren – zum Beispiel im Rahmen eines Coachings bei Uniport. Auch das Thema „Ziele“, kannst Du in interaktiven Workshops erkunden.

Wir wissen nie, was wirklich funktionieren wird. Wir können ausprobieren und nach jedem Schritt evaluieren: Wie ist es für mich gelaufen? Was möchte ich anders machen?

Dann bin ich jedenfalls wieder back on track.