Berufliche Veränderung macht zunächst einmal Angst – so wie jeder andere Ausbruch aus der Komfortzone auch. Aber so ein Neustart kann auch sehr viel Gutes mit sich bringen. Wie du deinen Weg in ein neues Berufsleben am besten managt, zeigt dir unsere Gastautorin Anne Forster.
Jedem Neustart wohnt ein Zauber inne. Ob der erste Job nach Ausbildung oder Studium, ein Jobwechsel mit ersten Jahren Berufserfahrung oder eine Neuorientierung und der Beginn einer zweiten Karriere. Neubeginn bedeutet Veränderung und Abschied. Mit diesen drei Schritten meisterst du deinen beruflichen Neustart. Achtung, Fertig, Los!
Achtung – Anzeichen für berufliche Veränderung wahrnehmen
Der Wunsch etwas Neues entdecken zu wollen, der Traum kreative Ideen zu verwirklichen, einen Unterschied machen zu können oder das Gleichgewicht im Leben wieder zu finden – die Gründe für eine berufliche Veränderung sind unterschiedlich. Wichtig ist es, diese Veränderungswünsche wahrzunehmen und ihnen nachzugehen, Möglichkeiten zu explorieren. Je klarer die Zielvorstellung, desto besser lassen sich Schritte planen, ob in ein neues oder im bestehenden Umfeld. Bring dazu in einem ersten Schritt deine Gedanken und Gefühle zu Papier.
Reflexionsfragen für eine berufliche Veränderung:
- Denk an die vergangenen Monate zurück und mach dir eine Liste von allem, was du getan hast. Dazu gehören alle Projekte, Aktivitäten und Leistungen. Du wirst überrascht sein, wie beschäftigt du warst.
- Notiere in einer separaten Liste, was du am liebsten gemacht hast. Was würdest du wieder tun? Auf was bist du besonders stolz? Womit hast du deiner Meinung nach einen Mehrwert geleistet?
- Was hast du nicht geschafft? Welche Aktivitäten, Projekte, Aufgaben möchtest du noch tun?
- Denk über die letzten Monate nach. Neben dem, was du gerne oder weniger gerne gemacht hast, was hast du sonst noch über dich selber gelernt?
Deine Reflexion bietet eine gute Grundlage, Gedanken, Wünsche und Gefühle mit einer Person deines Vertrauen zu diskutieren. In vielen Situationen hilft ein Gespräch mit der Familie, Freunden und Kollegen. In manchen Situationen jedoch kann es die Beratungsqualität einschränken, wenn das Gegenüber selbst ein Teil des eigenen Umfeldes ist oder mit seinem Rat sogar eigene Interessen verfolgt. Dann lohnt es sich einen erfahrenen Coach zu kontaktieren.
Fertig – Schritt für Schritt Veränderungen planen und umsetzen
Zu wissen, was mir wirklich wichtig ist, was mich interessiert und worin ich gut bin oder was ich noch lernen möchte, macht es einfacher, die berufliche Veränderung zu planen. Sich selber besser kennenzulernen, herauszufinden, welcher Arbeitgeber wirklich zu mir passt und was tun, wenn es nicht so läuft, wie gedacht. Sein berufliches Ziel, den Traumjob zu beschreiben ist das eine, zu explorieren, wie ein solcher Job in der Realität aussieht, das andere. Hierbei ist das Führen von Informationen-Interviews, einen Schnuppertag in diesem Job zu verbringen oder ein Job Shadowing, jemandem einen Tag lang über die Schulter schauen, eine geeignete Möglichkeit, mehr über die gewünschte Zielfunktion zu erfahren.
Anleitung für ein Informationen-Interview:
- Vereinbare ein oder zwei Interviews mit Personen, die in einem Bereich arbeiten, in dem du beabsichtigst, dich weiter zu entwickeln. Frage danach, was deine Interviewpersonen genau machen.
- Es ist hilfreich, im Vorfeld eine Liste mit Fragen zu erstellen, z.B. Wie sieht ein Tag in diesem Job aus? Was sind tägliche Routinearbeiten? Welche Erfahrungen und welche Ausbildung sind zwingend notwendig? Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten bietet der Job? Wie wird sich das Berufsumfeld in den nächsten 5-10 Jahren verändern?
- Vergiss dabei nicht, die Zielsetzung eines Informationen-Interviews dient dem Sammeln von Informationen und nicht in erster Linie dem Job-Hunting. Frage auch nach Personen, die du sonst noch kontaktieren kannst!
- Bedanke dich für das Gespräch, halte die Person auch später auf dem Laufenden, wie es beruflich für dich weitergeht.
Ein Fahrplan, der mögliche Umwege und Abkürzungen berücksichtigt, erleichtert einstweilen den Abschied und hilft Veränderungen Schritt für Schritt umzusetzen. Lege dir Etappenziele fest, diese müssen nicht immer an ein bestimmtes Datum gebunden sein. Eine realistische Einschätzung, was bis wann erreichbar ist, kann mit Unterstützung von Fachpersonen leichter fallen. Und vergiss nicht deine erreichten Etappenziele auch zu feiern.
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Los – Loslassen und Neustarten
Berufliche Veränderung ohne großen Aufwand, Zeit und Engagement meistern zu können, ist kurzfristig gedacht. Große Veränderungen geschehen meist nicht über Nacht oder innerhalb von ein paar Monaten. Notiere dir dein Ziel und nimm dir regelmäßig Zeit zu reflektieren, wo du stehst und was du bereits erreicht hast. Mit konkreten Zwischenzielen, wie den ersten 100 Tagen im Job, fällt es leichter, das Gesamtziel im Auge zu halten.
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