Networking 1.0 – Tipps und Trick

Networking 1.0 – Tipps und Trick

“Schatz, wir müssen Reden!” schon mal gehört? Vermutlich schon! Allerdings sicherlich nicht auf einem Networking-Event. Über Smartphones kommunizieren können wir inzwischen richtig gut. In Chatfenstern lässt sich unangenehme Stille gut aushalten. Mit  einem Klick kannst du Freundschaft schließen und sämtlichen Schönwetter-Small-Talk-Situationen einfach überspringen. Im wahren Leben ist das oft viel herausfordernder. Von Networking 3.0 also zurück zu Networking 1.0.

Wie trete ich bei Veranstaltungen mit (fremden) Menschen in Kontakt? Über was kann ich mit dem Gegenüber sprechen, wie verhalte ich mich angemessen? Mit diesen Fragen haben wir uns beim HR BarCamp 2018 (neben vielen anderen spannenden Themen) beschäftigt und sind gemeinsam auf folgende 24 Ideen, Möglichkeiten, und abenteuerliche Small-Talk Alternativen gekommen – die den (ersten) zwischenmenschlichen Kontakt beim nächsten Event erleichtern können:

Die Vorbereitung

1. Stelle dir folgende Fragen: Mit welchem Ziel gehen ich zu diesem Event? Möchte ich Menschen kennenlernen und mein Netzwerk erweitern? Ist es mein Ziel Kunden zu gewinnen und Produkte zu verkaufen? Oder möchte ich eigentlich einfach nur in der Ecke rumstehen und endlich mal wieder entspannt Menschen beobachten und Alkohol konsumieren?

2. Lass dich von alten Hasen briefen: Kollegen*innen, Freunde*innen, Bekannte, die schon mal bei dem Event waren können dir sagen: Wie die Leute dort “so drauf sind”, Tipps für die Kleiderwahl geben und verraten, ob es kostenlosen Alkohol gibt.

3. Google das Event: Falls du niemanden kennst, der jemanden kennt, dessen Cousine zweiten Grades schon mal da war – dann kann es helfen sich Fotos vom vergangenen Jahr anzuschauen: Vorrangig um die Kleidungsauswahl einzuschränken und peinliche Hintergrundinformationen über Teilnehmer*innen zu sammeln.

4. Nutze deine Stalking Skills: Gibt es eine Teilnehmer*innen-Liste? Finde sie und nutze deine Social Media Skills, um etwas über die anderen Teilnehmer*innen herauszufinden. Sind interessante Gäste dabei? Überleg dir ein (gemeinsames) Thema, über das du mit ihnen ins Gespräch kommen kannst.


 

5. Thematische Vorbereitung: Bei vielen Events gibt es ein gemeinsames Thema über das geredet und diskutiert werden kann. Falls nicht, überlege dir selbst eines. Mach dir Gedanken, was für Themen die anderen Teilnehmer*innen mit dir teilen könnten.

6. Present Yourself: Selbstpräsentation ist nicht jedermanns Sache. Manch einer ist in Gesprächssituationen überfordert, wenn es plötzlich darum geht sich selbst zu präsentieren. Stelle dir zuvor folgende Fragen: Wer bist du? Was macht dich aus? Was willst du bei dem Event verkörpern?

7. Outfit-Wahl: Sich in seiner Haut wohlzufühlen, um authentisch und selbstbewusst aufzutreten, ist wichtig. Wenn das für dich bedeutet, sich an die Kleidung anderer anzupassen – go for it. Wenn du dich in deinem individuellen Outfit wohler fühlst, dann passen die Socken in den Sandalen “eh gut”!

Während des Events

8.Versteck dich nicht: Hinter Smartphones, Säulen, Menschen oder geschäftlichen Rückrufen. Gib anderen die Möglichkeit mit dir in Kontakt zu treten.

9Lächeln: hilft! Lässt dich sympathisch wirken. Fordere die Spiegelneuronen deines Gegenübers heraus und nutze den Rücklächeleffekt. Weg mit dem “Resting-Bitch-Face” – auch wenn es oft viel einfacher ist sich dahinter zu verstecken.


 

10. Kontaktperson(en) nutzen: Kennst du jemanden, der dich anderen Teilnehmer*innen vorstellen kann? Häng dich an ihn/sie ran und nutze den “kennst du übrigens schon …” Effekt.

11.”Kennen wir uns?”: Sag mal kann es sein, dass wir uns schonmal irgendwo gesehen haben? Diese erste Form der Kontaktaufnahme kann in Zeiten von TINDER zwar hin und wieder zu peinlichen Momenten führen, dafür aber auch unerwartete Gelegenheiten schaffen #bettworking.

12. Komplimente machen: Eine positive erste Kontaktaufnahme kann Wunder wirken. Mit einem Kompliment oder einer Gemeinsamkeit in ein Gespräch einzusteigen schafft eine sympathische Gesprächs-Basis und erhöht das Potenzial für weitere Gemeinsamkeiten und Gesprächsthemen.

13. Interesse zeigen: Stelle Fragen! Zeige dein (echtes!) Interesse an deinem Gegenüber und Hake innerhalb des Gespräches an der ein oder anderen Stelle nach (ohne zu übertreiben!!!). So kommt ihr schnell auf eine persönliche Ebene, die wiederum dafür sorgt, dass du nicht so schnell in Vergessenheit gerätst.

Die Nachbereitung

(An dieser Stelle dann doch wieder mit Hilfe digitaler Kommunikationsmittel)

14. Add Contact: Vernetze dich mit deinen Bekanntschaften auf Xing, LinkedIn, Facebook und co.

15. Nachfragen: “Und, hast du noch eine gute Zeit bei dem Event/in der Stadt gehabt?” / “Ich hoffe dein Krankenhausaufenthalt aufgrund deines überhöhten Alkoholkonsums und die Maßnahmen der Magenentleerung war nicht ganz so schlimm”. Unverfängliche Fragen geben dir die Möglichkeit, auch nach der Veranstaltung mit Teilnehmern*innen in Kontakt zu bleiben.

16. Langzeit-Kontaktpflege: Auch über mehrer Jahre hinweg?! Dafür musst du nicht täglich ein Lebens-Update an all deine Kontakte schicken. Du kannst ganz einfach anbieten beim nächsten Städte-Aufenthalt die besten Spots zu zeigen oder andersherum, wenn du in einer anderen Stadt zu Besuch bist kurz per Nachricht nach den besten Spots (Essen, Feiern, Kunst und Kultur) fragen und damit deine Anwesenheit bemerkbar machen.

Smalltalk für Mutige

17. wie Johanna von der Wollmilchsau: “einfach” zu einer fremden Gruppe dazustellen und nichts sagen, bis man angesprochen wird.

18. Fragen für realistisch Mutige: Ich fahre bald in den Urlaub, kannst du mir eine Reiselektüre empfehlen? Meine Schwiegermutter hat bald Geburtstag, hast du eine Geschenk-Idee?

19. Einzelne Menschen an der Kaffeemaschine abfangen und ihre eingeschränkten Ausweichmöglichkeiten nutzen.

20. “Schatz wir müssen reden”

Don’ts

21. Tragische Themen vermeiden: Die Frage nach dem Todestag der Großmutter als Einstiegsfrage lieber vermeiden.

22. Nach der Toilette fragen! Dann wirst du erstmal weggeschickt und anschließend mit der Anschlussfrage wäre “na wie wars auf dem Klo” zurück empfangen?

23. Fight or Flight: Wenn irgendwie möglich solltest du es vermeiden, dem Fluchinstikt mitten in einer Gesprächssituation nachzugeben. Ein körperlicher Angriff ist nicht unbedingt die bessere Lösung. Manchmal müssen Situationen auch einfach ausgehalten werden!


 

24. Und wenn nichts geht, dann geht immer das Wetter.

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Was ist so ein BarCamp überhaupt?! Mehr Infos gibt’s hier!