Schule in Österreich – Was Autobahnen mit Ausbildung gemeinsam haben

Schule in Österreich – Was Autobahnen mit Ausbildung gemeinsam haben

Alle Jahre wieder kommt… ja, auch das Christkind, aber darauf musst du noch ein wenig warten. Zuerst steht ein Tag an, den du sicherlich genauso sehnlich herbei wünscht: Der erste Schultag im neuen Schuljahr! Freudenschreie, Jubelchöre, Trommelwirbel… not!

Ja, ich weiß, es gibt Angenehmeres als Schule. Ferien zum Beispiel. Aber die waren ja lang genug und du hast dich sicher gut erholt. Jedenfalls ist es jetzt an der Zeit, sich wieder dem Ernst des Lebens zu widmen. Egal, wie alt du bist und in welche Schule du gerade gehst, eines sollte dir klar sein: Bildung, die du dir in jungen Jahren aneignest, kann dir niemand mehr nehmen.

Die richtige Schule finden

Von über 5000 Menschen, die auf whatchado mit ihren Videostories vertreten sind, raten rund 70% ihrem 14-jährigen Ich, die Schule ernster zu nehmen und mehr Zeit in ihre Bildung zu investieren. Am erfolgreichsten bist du darin, wenn du den richtigen Schultypus für dich findest.

Je nach deinen Fähigkeiten und Talenten kannst du zum Beispiel in einer technisch ausgerichteten Schule super Noten bekommen, während du in einem humanistischen Gymnasium am Altgriechischen scheiterst. Oder umgekehrt. Aber welche Schultypen gibt es eigentlich, welche Möglichkeiten hast du als Jugendlicher und was passiert, wenn du aus irgendwelchen Gründen eine Alternative brauchst, um deine Schulpflicht abzuleisten?

Dein Bildungsweg als Autobahn

Stell dir eine große Straße vor, vielleicht sogar eine Autobahn. Diese Autobahn ist dein Bildungsweg. Zu Beginn der Volksschule fährst du einfach mal von zuhause los. Mit zehn oder elf Jahren wird deine Straße plötzlich breiter und du entscheidest dich entweder für die eine Spur, also für die Hauptschule bzw. die neue Mittelschule, oder für die zweite Spur, das Gymnasium. Du bist allerdings auf der selben Straße, dh. du kannst immer noch ohne größeren Umweg auf die Überholspur wechseln oder bei der nächsten Abfahrt raus fahren. Oder in einem Verkehrsknoten die für dich passende Ausfahrt wählen. Mit anderen Worten: Mit 14 steht dir noch alles offen.

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Ein Teil der Jugendlichen geht auch in sogenannte alternative Schulformen wie etwa Waldorf oder Montessori Schulen und ein kleiner Teil wird zu Hause unterrichtet. Dazu dann später mehr.

Abfahren, abbiegen oder einfach geradeaus

An jedem Knotenpunkt gibts meistens eine Strecke, die in die selbe Richtung weiter geht. So fahren alle, die vom Gymnasium Unterstufe einfach nahtlos in die Oberstufe aufsteigen. Daneben entscheidet sich allerdings ein Großteil der Jugendlichen dafür, abzubiegen.

Einerseits hast du die Möglichkeit, das neunte Schuljahr im polytechnischen Lehrgang abzuschließen und danach eine Lehre inkl. Berufsschule zu beginnen. Der Vorteil davon ist, dass du gleich mit 15 ins Berufsleben einsteigst und dein eigenes Geld verdienst. Mit 18, wenn die anderen erst die Matura machen, bist du bereits ausgelernt und kannst dich für deinen ersten Job bewerben.

Andererseits kannst du auch in eine berufsbildende höhere Schule wechseln. Dabei gibt es fünfjährige und dreijährige Varianten, je nachdem, ob du mit Matura abschließen möchtest oder nicht. Auch in diesem Fall biegst du ab und suchst dir die für dich passende Richtung aus.

Gymnasium oder Berufsbildende Schule?

Wenn du dir ganz sicher bist, dass du nach der Schule studieren möchtest, ist das Gymnasium der schnellste und effektivste Weg. Für viele Studiengänge musst du Kenntnisse in Latein und manchmal auch in Altgriechisch nachweisen, um diese nicht während des Studiums nachmachen zu müssen. Außerdem dauert die Oberstufe im Gymnasium im Vergleich zu berufsbildenden höheren Schulen ein Jahr kürzer, nämlich nur vier statt fünf Jahre.

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Solltest du dir allerdings nicht sicher sein, ob du nach der Matura nicht doch zuerst arbeiten gehen möchtest, dann ist eine berufsbildende Schule eindeutig der bessere Weg. Wichtig dabei ist jedoch, dass du dich für eine Richtung entscheidest, die auch deinen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Überlege dir also gut, was eher für dich in Frage kommt. Ein schnellerer Abschluss bringt dir gar nichts, wenn du nach dem Gymnasium direkt in die Arbeitswelt einsteigen willst. Da du so gut wie keine beruflich relevaten Fähigkeiten nachweisen kannst, wirst du dir sehr schwer tun, dich gegen HAK, HTL oder HLW Absolventen durchzusetzen.

Du suchst noch nach deiner Berufung?

Spannende Stories gepaart mit ganz viel Information – das ist der whatchaBLOG und unsere Berufung. Und was ist deine?

Berufsbildende Schulen gibt es hierzulande übrigens wie Sand am Meer. Ob du dich auf Maschinenbau spezialisieren, lieber chemische Substanzen zusammenmixen, Mode designen oder im Service ausgebildet werden möchtest – für jede Vorliebe gibt es die passende Schule. Informiere dich dazu auf deiner Schule und den Schulen deiner Umgebung, welche Möglichkeiten dir geboten werden. Viele Schulen haben Tage der offenen Tür, an denen du dir die Räumlichkeiten anschauen und mit Jugendlichen, die bereits dort zur Schule gehen, sprechen kannst.

Auch über Landstraßen gehts zum Ziel

Solltest du dich bereits mitten in der Oberstufe befinden oder kurz vor dem Abschluss stehen, ist auch nichts verloren. Mittels eines zwei- bis dreijährigen Kollegs, das viele berufsbildende Schulen als Abend- oder Vollzeitvariante anbieten, einer Lehre mit Matura oder einer anderen Weiterbildung kannst du deine beruflichen Fähigkeiten nachholen. Wenn du allerdings schon mit 14 weißt, wohin dich dein Weg führen soll, ist das natürlich der direkteste Weg.

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Auch wenn du dich zuerst für die Abbiegung in Richtung Lehre entscheidest und eine Berufsausbildung machst, kannst du deine Matura in einer Abendschule oder mittels einer Berufsreifeprüfung nachholen. Ein Studium ist nach Absolvieren einer Studienberechtigungsprüfung ebenfalls noch möglich. Von der Autobahn bist du vielleicht abgebogen und schaffst es dementsprechend nicht auf dem schnellsten Weg zum Ziel, aber hey, auch auf Bundesstraßen kann man noch Gas geben.

Über Feld- und Waldwege – oder doch lieber via Zug und Bus

Das österreichische Schulsystem verpflichtet dich, seit Maria Theresia das 1774 so festgelegt hat, zu 9 Jahren unbedingter Schulbildung. Wie du diese ableistet, ist jedoch relativ flexibel. So kannst du dich – natürlich bei entsprechenden finanziellen Möglichkeiten – auch für eine Privatschule oder ein Internat anmelden, oder zum Beispiel eine alternative Schulform wie etwa eine Waldorf- oder Montessorischule besuchen.

Außerdem hast du die Möglichkeit, von deinen Eltern oder entsprechend fähigen Personen zuhause unterrichtet zu werden. Wolfgang Amadeus Mozart oder Johann Wolfgang von Goethe haben etwa diese Form der Schulbildung genossen.

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Heute entscheiden sich Eltern aus unterschiedlichsten Gründen dafür, ihre Kinder vom öffentlichen Schulsystem fernzuhalten. Wenn du zum Beispiel gemobbt wirst, das staatliche Schulsystem ablehnst oder gesundheitlich bedingt nicht am normalen Unterricht teilnehmen kannst, könnten das geeignete Alternativen für dich sein.

Statt auf der Autobahn fährst du dann eben mit dem Zug oder Bus, um bei unserem Sinnbild zu bleiben. Das kann manchmal sogar schneller oder effektiver sein. Am Ende deiner Ausbildung legst du dann eine Prüfung ab, um Vergleichbarkeit zu Schülern, die öffentliche Schulen besucht haben, zu gewährleisten. Wie und mit welchen Fahrzeug zu dorthin kommst, bleibt dir überlassen, solange du sicher und sattelfest ankommst.

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In diesem Sinne wünscht dir das Team von whatchado einen guten Schulbeginn. Wir freuen uns, wenn wir dir weiterhelfen können. Schau dir zur Orientierung auch noch unsere über 100 Berufsbilder an oder lies nach, warum besonders der Sportunterricht für dich wichtig ist.